Düsseldorfer EG Max Kammerer macht sich unverzichtbar
Beim letzten Test vor dem Start der neuen Saison ist der junge Stürmer erneut überragend. Zwei Tore steuert der gebürtige Düsseldorfer zum 5:2-Erfolg der DEG beim Zweitligisten Bietigheim Steelers bei.
Düsseldorf. Christof Kreutzer steht eine arbeitsreiche Woche ins Haus. Am Freitag beginnt für die von ihm trainierte Düsseldorfer EG die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga. Und stand jetzt, hat er ein personelles Problem — allerdings eins, wie man es sich als Trainer nur wünschen kann. Kreutzer klagt nicht etwa über zu viele Verletzte. Im Gegenteil: Der 49-Jährige hat die Qual der Wahl. Mindestens zwei Spieler, die sich einen Stammplatz erhoffen, werden zum Auftakt gegen die Iserlohn Roosters auf der Tribüne Platz nehmen müssen.
Für Kreutzer ist das allerdings kein Problem. „Wir haben es lieber, wenn es uns die Spieler schwer als einfach machen. Wenn einer keine Leistung bringt, ist es leicht, ihn auf die Tribüne zu setzen. Also sagen wir den Jungs: Macht es uns so schwer wie möglich“, sagte der Trainer jüngst im Interview mit dieser Zeitung.
Nun haben es ihm seine Mannen schwergemacht. War das in der Verteidigung, wo er derzeit acht potenzielle Spieler zur Verfügung hat, erwartbar, ist das in der Offensive nicht unbedingt so geplant gewesen. Aber weil Max Kammerer in den elf Vorbereitungsspielen gleich sieben Treffer erzielte, hat Kreutzer kaum einen Grund, den gebürtigen Düsseldorfer in die 2. Liga zum Kooperationspartner nach Bad Nauheim zu schicken.
Den neuesten Beweis, dass der erst 19-Jährige bereits jetzt auf DEL-Niveau spielen kann, lieferte er am Sonntag beim 5:2-Erfolg bei den Bietigheim Steelers — dem achten Sieg im elften Vorbereitungsspiel. Kammerer brachte die DEG beim Zweitligisten aus Baden-Württemberg nicht nur früh in Führung, er legte noch im ersten Drittel seinen zweiten Treffer nach und brachte sein Team damit endgültig auf die Siegerstraße.
„Ich bin mit dem Spiel zufrieden. Wir haben gut angefangen, danach ist Bietigheim zwar stärker geworden, am Ende war es aber ein verdienter Sieg“, sagte der junge Stürmer, der bereits in der vergangenen DEL-Saison 22 Spiele machen durfte. Das wäre vor einigen Wochen auch für die anstehende Spielzeit ein realistisches Ziel für den wendigen, schnellen und trickreichen 19-Jährigen gewesen. Doch nach seinen sieben Treffern und zahlreichen weiteren guten Aktionen hofft er nun auf mehr: „Ich bin mit der Bilanz sehr zufrieden. Ich hoffe, dass ich oben dabei bleiben darf.“ Das dürfte klappen, bereits am Freitag könnte er zu den zwölf Stürmern gehören, die Kreutzer zum Saisonstart gegen die Iserlohn Roosters auf Eis schickt.
Eben jene Roosters waren auch am Freitag Gegner der DEG. Das Testspiel war ausgemacht worden, als der Spielplan noch nicht feststand. Nur sieben Tage vorher auf denselben Gegner wie zum Saisonstart zu treffen, sei natürlich etwas unglücklich, sagte Kreutzer. Es wolle sich ja niemand in die Karten schauen lassen, was neue Taktiken und Spielideen angeht. Gespielt wurde trotzdem, und am Ende jubelte die DEG über einen 2:1-Sieg nach Verlängerung. Das lag vor allem an Torwart Mathias Niederberger, der in den ersten 40 Minuten über sich hinauswuchs. Erst im letzten Drittel glich Iserlohn die Führung von Eduard Lewandowski aus. So ging es in die Verlängerung, die nun im Drei-gegen-Drei gespielt wird. Und obwohl die DEG noch einige Zeit brauchen wird, um sich an das Mehr an Platz zu gewöhnen, erzielte Marco Nowak den Siegtreffer für die Gäste.