Düsseldorfer EG Rochiert DEG mit Straubing und AEV?
Offene Trainer-Fragen könnten bei zwei DEL-Clubs eine interessante Rotation zur Folge haben. Die WZ hat sie fiktiv durchgespielt.
Düsseldorf. Auch nach der Saisonabschluss-Party am Mittwochabend bleibt bei der Düsseldorfer EG die Frage nach der Zukunft von Christof Kreutzer unbeantwortet. Geschäftsführer Stefan Adam hat bei sämtlichen Personalentscheidungen „um Geduld“ gebeten. Zwar besitzt der Trainer einen Vertrag bis 2019, doch wer zwischen den Zeilen liest, kann zumindest eine Tendenz erkennen. Seit Wochen wird Kreutzer nicht mehr in Pressemitteilungen zitiert, auch Adam erwähnte ihn während seiner Rede im Stahlwerk mit keiner Silbe. Und Kreutzer selbst machte äußerlich keinen glücklichen Eindruck.
Vor diesem Hintergrund besteht also durchaus die Möglichkeit, dass die drei Gesellschafter der DEG sowie Adam zu dem Entschluss gelangen, dem wohl stark veränderten Kader der Saison 2017/18 gleich auch einen neuen Trainer vorzustellen. Der soll der Philosophie zufolge allerdings Deutscher sein. Eine Anforderung, die in der DEL nur zwei Übungsleiter erfüllen. Uwe Krupp von den Eisbären Berlin ist nicht zu bezahlen und Thomas Popiesch wird Bremerhaven eher nicht verlassen.
Also bleibt es Kreutzer doch? Nicht unbedingt — es gibt da schließlich noch zwei Trainer, die seit langer Zeit in Deutschland leben und arbeiten sowie der deutschen Sprache perfekt mächtig sind. Die Rede ist von Larry Mitchell und Mike Stewart. Interessant ist, dass beide noch keine neuen Arbeitspapiere bei den Straubing Tigers beziehungsweise bei den Augsburger Panthern unterschrieben haben. Wollen Sie die Entwicklung in Düsseldorf abwarten? Das Amt beim Traditionsverein DEG sowie die Lebensqualität der Stadt sind immer eine Überlegung wert.
Aus Augsburg ist wegen der Play-off-Teilnahme keine Stellungnahme zu bekommen gewesen. Auffällig ist jedoch, dass 90 Prozent des Kaders beim AEV für die nächste Saison bereits unter Vertrag stehen, der des Trainers aber trotz Platz sechs noch nicht verlängert wurde. Larry Mitchell hingegen war nach dem unglücklichen Vor-Play-off-Aus der Straubing Tigers erreichbar und schien nicht abgeneigt: „Ich bin jetzt 20 Jahre lang Trainer, davon zehn in der DEL. Ich bin für alle Angebote offen“, sagte Mitchell der WZ.
Gleichwohl legt der in Zweibrücken geborene 49-Jährige in seiner seriösen Art Wert darauf, dass er sich nicht ins Spiel bringt, so lange der Job nicht wirklich ausgeschrieben ist. Was Mitchell ebenso wie Stewart für die DEG prädestiniert, ist, dass beide bewiesen haben, mit geringen finanziellen Möglichkeiten sportlich etwas auf die Beine stellen zu können. Stewart hat die Augsburger Panther gerade erst zur besten Vorrunden-Platzierung in 23 Jahren DEL geführt. Und Mitchell wurde mit dem AEV 2010 sogar Vize-Meister.
Allerdings sagte Mitchell unserer Zeitung am Telefon, dass er in Straubing zu oft von seiner Familie getrennt ist. Nicht unmöglich also, dass er nach Augsburg zurückkehrt, wo er von 2007 bis 2014 hinter der Bande stand. Womit Stewart zum Kandidaten für die DEG werden würde. Bei dieser Idee wäre für eine schnelle Eingewöhnung gesorgt. Schließlich ist Stewarts Co-Trainer Tray Tuomie, der bei der DEG schon unter Jeff Tomlinson Assistent war. Oder ist Tuomie gar ein Kandidat für den Chef-Posten?
Was aber wird bei all diesen Plan-Spielen mit dem Duo Kreutzer/Abstreiter? Christof Kreutzer könnte den vakanten Posten des Managers übernehmen, womit alle Parteien ihr Gesicht gewahrt hätten. Tobias Abstreiter ließe sich natürlich auch unter Mitchell oder Stewart als Assistent „behalten“, hätte bei den Straubing Tigers in unmittelbarer Nähe zu seiner Geburtsstadt Landshut jedoch auch die Chance, Chef-Trainer zu werden. Wie gesagt — alles nur Plan-Spiele. Doch je länger die DEG wartet, desto öfter muss sie mit ihnen leben.