Stockholm von oben sehen
Die Ex-DEG-Spieler Patrick Reimer und Evan Kaufmann besichtigen die Globen-Arena. Eine Geschichte abseits der WM.
Düsseldorf/Stockholm. Evan Kaufmann schien etwas nervös, als er die gläserne Kugel bestieg, doch kurz darauf war der 27-Jährige von der Aussicht überwältigt. Die WZ hatte ihn und Patrick Reimer eingeladen, auf die Spielstätte der diesjährigen Eishockey-WM zu fahren, um einen Blick über Stockholm zu genießen. Auf Schienen sind an der Fassade der Globen-Arena zwei Gondeln installiert, die ihre jeweils maximal 16 Besucher in rund fünf Minuten Fahrzeit auf 130 Meter Höhe bringen.
„Wow, das ist ja fantastisch. In drei Richtungen sind drei völlig unterschiedliche Landschaften zu sehen“, sagte Evan Kaufmann begeistert.
Südwestlich des im Stadtteil Södermalm gelegenen Globen beginnen die Wälder der Region Södermanland, nördlich liegt das Zentrum von Stockholm. „Ich glaube, ich kann unser Hotel erkennen“, sagte Patrick Reimer mit einem Grinsen, wendete sich dann aber gen Osten, wo sich die schwedische Hauptstadt zu den Schären der Ostsee hin öffnet.
„Vielleicht fährt die Fähre da nach Helsinki. Dort habe ich Freunde, die ich öfter mal besuche. Ich finde Skandinavien einfach toll“, sagte der 29-jährige Allgäuer, der zusammen mit Evan Kaufmann von der Düsseldorfer EG zu den Nürnberg Ice Tigers wechseln wird.
Neben Skandinavien hat Patrick Reimer aber auch schon ganz andere Ecken der Welt gesehen und so kam das Thema in luftiger Höhe schnell auf Eishockey in exotischen Ländern. Schließlich hat Mexiko gerade durch ein 1:1 und ein 5:1 über Argentinien die lateinamerikanische Meisterschaft gewonnen.
„Darüber würde ich keine Witze machen. Ich war mal für eine Inlinehockey-WM in Brasilien. Die nehmen das da voll ernst, und daher kann ich mir gut vorstellen, dass in solchen Ländern auch Eishockey einen gewissen Stellenwert besitzt“, sagte Reimer, und Evan Kaufmann merkte an: „Israel stand sogar mal vor dem Aufstieg in die A-WM, weil sie damals etliche Russen im Team hatten, die den ganz großen Durchbruch in ihrer Heimat nicht geschafft haben.“
Rund fünf Minuten lassen die beiden ihre Blicke schweifen, dann bewegt sich die Gondel wieder nach unten. Kaufmann lässt dabei die vorab erhaltenen Informationen Revue passieren.
„Die haben gesagt, wenn man den Globen mit Wasser füllen wolle, dann würde es 40 Jahre dauern, bis er voll ist. Würden sie damit nach der WM anfangen, dann wäre ich ja 67 Jahre alt, wenn er voll gelaufen wäre.“ Ein Gedanke, der Evan Kaufmann etwas nervös zu machen schien.