Strafbankkönig Daschner überzeugt bei der DEG
Stephan Daschner kam aus Landshut. Er will sich in der DEL etablieren und einen unrühmlichen Rekord vergessen machen.
Düsseldorf. Eigentlich hatte Stephan Daschner frei. Auf der terminlich vollgepackten Testspielreise der DEG stand am Donnerstagvormittag tatsächlich nichts auf dem Programm. Der Zugang vom EV Landshut nahm sich Zeit für ein Treffen mit der Westdeutschen Zeitung. Auf der sonnigen Terrasse des Hotels Sempachersee in Nottwil sprach der 26-Jährige über seine Karriere, seine Ansprüche und Ziele. Und er erklärte auch, was er für sich als unvorteilhaft erachtet. „Ich stand ja schon einmal kurz davor, mich in der Deutschen Eishockey-Liga zu etablieren, musste dann aber gezwungenermaßen wieder zurück in die zweite Liga“, sagte Daschner.
Von 2011 bis 2013 war er bei den Hannover Scorpions mit wechselnden Partnern in der zweiten Verteidigung gesetzt. Daschner spielte in Deutschlands höchster Spielklasse und schien seinen Weg zu machen. Dann allerdings zogen sich die Scorpions aus der DEL zurück. „Plötzlich galt mein Vertrag nichts mehr und so kurz vor Saisonstart waren die Optionen natürlich rar gesät. Also bin ich wieder zum EV Landshut gegangen. Da hatte ich bereits in der Jugend gespielt. Außerdem ist es die Heimat meiner Verlobten Birgit“, sagte Daschner.
Für die zweite Liga scheint er jedoch eher überqualifiziert. Also startet Daschner nun einen neuen Anlauf in der DEL. Augsburg und Straubing hatten im Dezember um den Verteidiger gebuhlt. Das Rennen aber machte letztlich die DEG, die auch dank eines ehemaligen Mitspielers von Daschner dessen anfängliche Zweifel beseitigen konnte. „Ich würde lügen, wenn ich bei der finanziellen Lage der DEG nicht gedacht hätte, dass ich vom Regen in die Traufe kommen könnte. Aber Niki Mondt hat mir nur Gutes berichtet, und die Aussicht auf viel Eiszeit erscheint mir hier am besten“, gab der Verteidiger zu Protokoll.
In den beiden bisherigen Testspielen hinterließ Daschner an der Seite von Bernhard Ebner einen spielerisch guten Eindruck. Mit läuferischer Qualität kompensierte er seine für einen Abwehrspieler überschaubare Größe von nur 1,78 Meter. Zweikämpfe führte er verbissen und besonders in den Ecken war er für Gegenspieler sehr unangenehm. „Ich bin nur manchmal etwas übereifrig. Ich muss lernen, geduldiger zu spielen“, sagte Daschner, der einen unrühmlichen DEL-Rekord inne hat. Im November 2012 kassierte er für Foulspiel, Reklamieren, Schiedsrichterbeleidigung und unsportliches Verhalten insgesamt 57 Strafminuten. Wohlgemerkt in nur einer einzigen Partie. Bei der DEG würden sie sich freuen, wenn Daschner auf dem Eis künftig für spielerische Rekorde sorgen würde.