Torhüter sind die einzigen Trümpfe
Bei der DEG bilden Bobby Goepfert und Stefan Ridderwall ein Gespann, das in der DEL auch höheren Ansprüchen genügt.
Düsseldorf. Die Bemühungen der Düsseldorfer EG um neue Sponsoren und damit eine verbesserte wirtschaftliche Ausgangsposition hat etwas von Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlen.
Was in der Literatur ein aussichtsloser Feldzug gegen einen unveränderbaren Zustand ist, hat wirtschaftlich für die DEG momentan ebensolche Folgen. Sponsoren bleiben Mangelware.
Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp musste der Sportlichen Leitung mit Manager Walter Köberle und Trainer Christian Brittig bislang eine Absage erteilen, wenn es darum ging, den Kader zu ergänzen. Was angesichts der fünf Ausfälle dringend nötig wäre, um die Mannschaft in der Deutschen Eishockey Liga vom Tabellenende wegzubringen.
Elmar Schmellenkamp wirkt wegen der Situation mittlerweile frustriert. „Wir haben vor der Saison auch Gespräche mit Red Bull geführt, aber da war die Entscheidung für den EHC München schon gefallen. Da wird man schon neidisch, wenn man sieht, wie dort ins Eishockey investiert wurde“, sagt Schmellenkamp. „Uns sind auf der anderen Seite vor der Saison 1,4 Millionen Euro an Sponsorengeldern verloren gegangen.“
Nach dem Ausstieg der Stadtsparkasse, des langjährigen Sponsors Klüh sowie der kurzfristigen Absage eines russischen Investors wurde die DEL-Lizenz durch die Hilfsaktion der Toten Hosen und der Medienkooperation mit WZ, Rheinischer Post, Düsseldorfer Express und der Stadt erst in letzter Minute gesichert.
DEG-Trainer Christian Brittig ist um seinen Job momentan auch nicht wirklich zu beneiden. Neben der angespannten Personalsituation rückt auch das vor der Spielzeit ausgegebene Saisonziel von Tabellenplatz zehn, angesichts der bislang gezeigten Leistungen, schon nach dem zweiten Spieltag in weite Ferne.
Einzig auf der Torwartposition hat Brittig die Qual der Wahl. Mit Bobby Goepfert und Stefan Ridderwall stehen zwei erstklassige Schlussmänner im Kader, die der DEG-Trainer in Zukunft rotieren lassen möchte. „Im Verlauf einer langen Saison wird sich das noch auszahlen. Es ist gut, zwei starke Torhüter zu haben“, ist sich Brittig sicher.
Doch in den ersten beiden Ligaspielen gegen Krefeld und München konnten auch Goepfert und Ridderwall das teils fahrlässige Defensivverhalten, mit insgesamt elf Gegentoren, nicht kompensieren. Vor allem in ihren 15 Unterzahlsituationen musste die DEG bislang sieben Gegentore hinnehmen.
In Hamburg wird es höchste Zeit, diese verheerende Quote aufzubessern, will man endlich den ersten Saisonsieg einfahren. Ridderwall spielt am Freitag, am Sonntag dann Goepfert.