Trainer und Routiniers sind bei der DEG jetzt gefragt
Nicht alle Düsseldorfer haben Play-off-Erfahrung. Cleverness und Disziplin können entscheidend sein.
Düsseldorf. Christof Kreutzer denkt über die vier Spiele gegen die Hamburg Freezers der Hauptrunde nicht mehr großartig nach. Es waren harte Spiele, die manchmal deutlich über die Grenzen der Fairness hinausgingen. „Ich bin nicht nachtragend, die Dinge sind vergessen und auch, dass ich angeblich nach dem letzten Spiel den Handschlag verweigert hätte, ist jetzt kein Thema mehr“, sagt der Cheftrainer der Düsseldorfer EG. „Wir gehen ganz normal in jedes der Play-off-Spiele hinein, weder mit Hass, noch mit Zurückhaltung.“
Play-off ist etwas anderes als das, was in der regulären Saison passiert ist. „Wir brauchen eine gewisse Härte und hohen Einsatz, weil wir dagegen halten müssen“, sagt Kreutzer. „Aber all das werden wir hoffentlich mit kühlen Kopf und Cleverness hinbekommen.“
So will das DEG-Trainerteam auch taktisch in der Serie nicht allzu viel ändern. Weil die Spieler den Kopf frei haben sollten, um nicht über ungewohnte taktische Winkelzüge nachdenken zu müssen. Ohnehin wollen Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter ihrer Mannschaft nicht die Stärken nehmen. „Die Spieler müssen locker genug bleiben können, um nicht in einem taktischen Gerüst zu erstarren“, sagt der Co-Trainer. Die eher abwartende Spielweise und der Versuch, den Gegner in der neutralen Zone zu bekämpfen, soll den Freezers erneut zu schaffen machen. Drei der vier Spiele hatte die DEG gewonnen.
Als Trainer sei man in den Play-offs ohnehin eher als Psychologe gefragt. Es ergeben sich aus dem Modus Chancen und Gefahren, die die Spieler verarbeiten müssen. Und da einige Akteure der DEG noch wenig oder gar keine Play-off-Erfahrung haben, ist die psychische Einstellung nicht unwichtig. „Da setzen wir natürlich auch darauf, dass wir erfahrene Spieler haben, die das an die jüngeren Kollegen weitergeben können.“ Immerhin stehen in Jakub Ficenec und Travis Turnbull zwei Spieler derzeit für die DEG auf dem Eis, die im vergangenen Jahr mit Ingolstadt Meister wurden.
In Überzahl ist die Düsseldorfer EG ist das zweitbeste Team der Liga. Neben der Bedeutung der beiden Torhüter kommt es somit wohl auch auf die Zahl der Strafzeiten an. In den Spielen untereinander „sammelten“ die Hamburger (97 Minuten) fast doppelt so viel Strafminuten wie die DEG (50). Nervenstärke und Disziplin werden im weiteren Verlauf der Serie also eine große Rolle spielen, ebenso wie die Unparteiischen auf dem Eis.