DEG Und jetzt wartet in München der Meister
Nach dem 0:2 gegen Wolfsburg wirkte so mancher Spieler ratlos, warum es bei der DEG nicht läuft. Am Freitag geht es zum EHC München.
Düsseldorf. Rob Collins hat in seiner langen Eishockey-Karriere eine Menge Glück gehabt. Einen Titel hat der mittlerweile 38 Jahre alte Kanadier trotz mehrerer Finalteilnahmen zwar noch nicht gewonnen, eine echte Krise steht aber ebenfalls nicht in seiner Vita. „Ich kann mich an keine erinnern.
Bislang habe ich Glück gehabt“, sagte Collins am Mittwochabend nach dem 0:2 seiner Düsseldorfer EG gegen die Grizzlys Wolfsburg. Dem neuesten Beweis, dass er gerade eine Krise erlebt. Doch wie man damit umgehen muss, weiß er nicht so recht. Collins wirkte nach der zweiten Heimpleite in Folge nicht nur angefressen, sondern auch ziemlich ratlos.
Da stand er nun im Kabinengang des Rather Domes und sollte erklären, warum die DEG noch immer auf dem vorletzten Platz der Deutschen Eishockey Liga steht. Doch es kam nicht viel. Mal zuckte der Interimskapitän mit den Schultern und bejahte schlicht die Feststellungen der Reporter, mal presste er sich ein gequältes „weiß ich nicht“ aus den Lippen.
Was Collins hingegen wusste: Wie man aus dem Tabellenkeller herauskommt. „Gut spielen, aber verlieren, das ist nicht gut genug. In jedem Sport geht es ums Gewinnen.“ Bei der DEG gerade gar mehr denn je. Dass ja noch eine Menge Eishockey gespielt wird, bis die Play-off-Plätze endgültig vergeben werden, könne er nicht mehr hören: „Wir dürfen uns nicht mehr dahinter verstecken, dass noch Zeit ist. Die Saison ist halb vorbei, es ist jetzt Zeit, Resultate zu liefern.“
Das Problem ist allerdings, dass am Freitag (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) der undankbarste Gegner der Saison auf die DEG wartet: der EHC München. Sind die neureichen Bayern doch nicht nur aktueller Deutscher Meister, sondern auch gerade wieder mächtig in Form. Sieben Punkte hat das Team von Trainer Don Jackson bereits zwischen sich und die Konkurrenz gebracht. Möglich machen das zehn Siege aus den jüngsten elf Spielen.
Doch nicht mal die Erinnerung an das erste Duell der Saison, das der EHC Anfang Oktober mit 2:0 in Düsseldorf gewann, konnte die DEG-Spieler am Mittwochabend schocken: „Uns kann es nicht wichtig sein, gegen wen wir spielen. Wir brauchen Punkte, das ist das einzige, was zählt“, sagte Verteidiger Tim Schüle und bewies damit, dass der Grad zwischen kämpferischen Ansagen und Durchhalteparolen in der Krise ein schmaler ist.
Regelrecht martialisch blickte Manuel Strodel auf das Spiel beim Meister. „Die müssen uns schon schlachten, um die Punkte in München zu behalten“, sagte der Stürmer, der aber unumwunden zugab, den Kopf gerade nicht frei zu haben. Das späte 2:3 gegen Augsburg sei ein „Nackenschlag“ gewesen. Nun gegen Wolfsburg wieder lange mitgehalten und durch ein vermeidbares wie spätes Gegentor verloren zu haben, steigere die Laune nicht. Die große Aufgabe sei es nun, „die negativen Sachen“ zu vergessen; denn „jedes Spiel fängt bei null an“. Das ist richtig, das Problem der DEG ist derzeit auch eher, dass die meisten mit derselben Zahl in Sachen Punkten enden.