Ungewissheit bei der DEG
Die Zuschauer blieben gegen Hannover erneut aus, und demnächst stehen Vertragsverhandlungen bei dem DEL-Club an.
Düsseldorf. Die Düsseldorfer EG steuert wirtschaftlich schweren Zeiten entgegen. Nachdem Klub schon in der Saison 2007/2008 aufgrund des Zuschauer-Einbruchs ein Minus von 800 000 Euro machte, was Aufsichtsratchef Joachim Suhr damals auch bestätigte, sind die Besucherzahlen im Dome nach dem Gewinn der Vizemeisterschaft 2009 jetzt ganz tief in den Keller gerutscht. 4531 Zuschauer kamen im Durchschnitt zu den acht Heimspielen. Im Vergleich zur Vorsaison (6085) sind das pro Heimspiel 1554 weniger.
Einen kleinen Lichtblick gibt es zumindest für den kommenden Freitag, wenn die DEG die Kölner Haie empfängt (19.30 Uhr, Dome). Obwohl die Fortuna in der Arena gegen den Karlsruher SC spielt (18 Uhr), sind für das rheinische Derby bereits 10 500 Karten verkauft. die Stehplatzkarten sind bereits alle vergriffen.
Aber das ist nur eine Momentaufnahme, denn danach droht wieder der Sturz in den sonst tristen Zuschauer-Alltag. Vor dem Hintergrund bevorstehender Vertragsgespräche ist das eine schwierige Situation. "Wir müssen wissen, wo wir finanziell stehen. Wir werden bis Ende Oktober sehen, wie wir zuschauermäßig liegen, und darauf müssen wir dann reagieren", sagt Manager Lance Nethery, der bei der wöchentlichen Pressekonferenz schon einmal über Gehaltskürzungen sprach.
Wichtig ist vor allem die Personalie Daniel Kreutzer. Der Vertrag des 30-jährigen Stürmers und Publikumslieblings, der 2002 von den Kassel Huskies zu seinem Stammverein zurück wechselte, läuft zum Saisonende aus. Damit steht er aber nicht alleine da.
Bis auf Patrick Reimer, Rob Collins, Adam Courchaine, Evan Kaufmann, Mark Murphy und Jason Holland hat kein Akteur einen Kontrakt für die Spielzeit 2010/2011, auch nicht Harold Kreis. Es ist eher unwahrscheinlich, dass der 50-Jährige sich mit weniger Gehalt zur zufrieden geben würde. zumal Kreis in der Schweiz einen ausgezeichneten Ruf genießt.
Schweizer Medienberichten zufolge soll er bei den Züricher SC Lions die Nachfolge von Sean Simpson antreten, der nach dieser Saison Nachfolger von Ralph Krueger als Nationaltrainer der Eidgenossen wird. Kreis stand schon einmal bei den ZSC Lions an der Bande, mit denen er 2008 NLA-Meister wurde und für Begeisterung sorgte.
Die hält sich bei den Heimspielen der DEG öfters in Grenzen. Wenn man in das weite Rund des Domes schaut, gibt es viele leere Sitzplätze, wie zuletzt auch beim 3:2-Sieg über die Hannover Scorpions. 4158 Zuschauer bedeuteten sogar Saison-Minusrekord. Bisher wurde nicht einmal die 5000er-Marke übertroffen.
Die DEG liegt zwar bei den Zuschauerzahlen in der Liga noch auf Rang sechs, aber die Auslastung im Dome ist auf 33 Prozent abgerutscht. Für Erstbesucher ist das sicherlich kaum ein Anreiz, erneut zu kommen, auch wenn die DEG mit Sparangeboten wirbt. Dazu spielt die Mannschaft mitunter nicht auf dem Niveau, was man von ihr erwartet.