Berlin und Mannheim kämpfen um DEL-Krone

Berlin (dpa) - Voller Vorfreude erklärte Marcus Kink kurzerhand alle Anhänger in Deutschland zu Adlern oder Eisbären. „Das ist das Wunschfinale für jeden Eishockey-Fan in der DEL“, befand der Mannheimer Kapitän vor Beginn der Endspielserie gegen Berlin.

Sympathisanten der restlichen Clubs in der Deutschen Eishockey-Liga mögen widersprechen, vor allem jene der zuletzt unterlegenen Straubinger und Ingolstädter. Tatsächlich sind die am Sonntag beginnenden Duelle um den Titel aber eine Krönung - in doppelter Hinsicht: Es wird nicht nur der aktuelle Meister ermittelt, sondern auch der DEL-Rekordchampion.

Für Berlins Manager Peter John Lee war diese Konstellation fast schon eine logische Konsequenz. „Das sind einfach die beiden besten Mannschaften der Liga - und das über Jahre hinweg“, betonte Lee, seit den 90er Jahren in der Hauptstadt verantwortlich und damit hautnaher Beobachter der Siegeszüge von Berlin und Mannheim. Beide Vereine wurden seit dem DEL-Start 1994 fünfmal Meister und erreichten jeweils sieben Finales. Zudem standen sie am längsten an der Tabellenspitze und gehören zu den drei Teams mit den meisten Vorrundensiegen.

„Die Experten haben vor der Saison Berlin und Mannheim als Favoriten genannt“, erinnerte Mannheims Christoph Ullmann und fügte mit Genugtuung hinzu: „Sie haben recht behalten.“ Der Nationalspieler gehört mit seinen Sturmpartnern Ken Magowan und Adam Mitchell zum Adler-Prunkstück, in den bisherigen neun Playoff-Spielen hat das Trio 34 Scorerpunkte gesammelt. „Wir haben schon einiges erreicht“, meinte Magowan, „aber wenn du nicht Meister wirst, zählt das gar nichts.“

Mit Sicherheit ist den Kurpfälzern nicht entgangen, dass auch beim Titelverteidiger aus der Hauptstadt eine Angriffsformation das Prädikat Extraklasse verdient. Barry Tallackson, Florian Busch und Darin Olver bringen es zwar „nur“ auf 31 Zähler - brauchten dafür aber nur acht Playoff-Partien. Beim entscheidenden 4:2 am Mittwoch in Straubing gingen alle vier Tore auf das Konto der drei Stürmer. Ebenjene Partie in Niederbayern könnte aber für Ex-Nationalspieler Busch noch bittere Folgen haben: Der gebürtige Bayer war nach seinem Treffer vom gegnerischen Torwart Barry Brust böse mit dem Schläger attackiert worden.

Die Eisbären Berlin bangen vor dem Final-Auftakt in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen die Adler Mannheim um Stürmer Florian Busch. Die DEL sperrte Brust deswegen am Freitagabend für acht Spiele. Busch konnte zuvor nicht mit der Mannschaft trainieren. Wegen Verdachts auf Gehirnerschüttung wurde er stattdessen eingehend untersucht. „Schädel brummt, Lippe wurde genäht“, hatte der frühere Nationalspieler noch am Donnerstag via Twitter bekanntgegeben. „Den Umständen entsprechend geht es mir gut.“

Eine Entscheidung über einen Einsatz am Sonntag im ersten Spiel der Best-of-five-Serie soll erst am Samstag fallen, wie die Verantwortlichen bei den Eisbären mitteilten. Ein Ausfäll wäre für den Titelverteidiger ein herber Verlust: Busch bildete mit Barry Tallackson und Darin Olver zuletzt die überragende Eisbären-Angriffsreihe. Außerdem fällt schon Berlins Nationalspieler André Rankel wegen einer Sperre für die gesamt Endspielserie aus.

Die Final-Serien seit 1995: