Erneute Red-Bull-Dominanz? DEL startet in die Olympia-Saison

Hannover (dpa) - Wer soll den EHC Red Bull München stoppen? Wie wirkt sich die Olympia-Pause auf die Deutsche Eishockey Liga (DEL) aus? Vor dem wegen Olympia verfrühten Saisonstart an diesem Freitag beantwortet die Deutsche Presse-Agentur die wichtigsten Fragen.

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Wer ist der Favorit?

Eindeutig Titelverteidiger EHC Red Bull München. In einer dpa-Umfrage setzten gleich elf der 14 Coaches auf den Meister der Jahre 2016 und 2017. Der EHC ist dank großzügiger Unterstützung des österreichischen Brauseimperiums finanzstärkster Club der Liga. Der Kader blieb zusammen und wurde durch den bisherigen Kölner Patrick Hager, einen der besten deutschen Mittelstürmer, noch einmal ergänzt.

Wer sind die Konkurrenten?

Am ehesten die Adler Mannheim, die über ähnliche Mittel wie München verfügen. Auch die Eisbären Berlin wollen dank Unterstützung der Los Angeles Kings aus der nordamerikanischen Profiliga NHL zurück an die Spitze. Köln hat Außenseiterchancen wie auch Wolfsburg, das als konstantestes DEL-Team zuletzt zweimal im Finale stand.

Wer sind die größten Stars?

Bei Meister München spielt in Nationalspieler Dominik Kahun ein ehemaliges Ausnahmetalent. Der 22-Jährige wird mit jeder Saison stärker und könnte DEL-Topstürmer werden. In Mannheim ist Nationalmannschaftskapitän und Ex-NHL-Crack Marcel Goc wieder fit. Zudem gelang es den Adlern, den früheren NHL-Profi Devin Setoguchi zu verpflichten. Der 30-Jährige gilt als stärkster DEL-Zugang, hatte zuletzt aber mit privaten Problemen zu kämpfen. Auch Nürnberg holte im US-Amerikaner Tom Gilbert einen potenziellen Top-Verteidiger. Bester Spieler in Köln ist der frühere NHL-Veteran Christian Ehrhoff.

Wie ist der Modus?

Gespielt wird unverändert in einer Doppelrunde mit 52 Spieltagen. Jedes Team spielt gegen jedes andere je zweimal daheim und zweimal auswärts. Die ersten sechs Clubs sind danach direkt für die Playoffs qualifiziert, die Teams auf Platz sieben bis zehn ermitteln in zwei „Best-of-three“-Serien zwei weitere Playoffstarter. Danach wird bis zum Finale im Modus „Best-of-seven“ gespielt, zum Weiterkommen und der Meisterschaft sind dann also vier Siege notwendig.

Was ist neu in der Liga?

Künftig wird immer ein Spiel am Donnerstag ausgetragen - als Entgegenkommen an TV-Partner Telekom, der rund eine halbe Million Euro mehr (insgesamt 3,5 Millionen Euro) als im Vorjahr an die DEL überweist. Neu ist auch die Auslegung einiger Regeln, sowie die Einführung einer „Schwalbenliste“. Für das Vortäuschen eines Fouls oder eine Verletzung können Spieler verwarnt werden. Beim zweiten entsprechenden Vergehen wird der betreffende Spieler in die erwähnte Liste aufgenommen, in der die Anzahl der Schwalben aktualisiert werden. Bei drei Vergehen gibt es persönliche Geldstrafen, bei fünf Schwalben wird sogar der Trainer des Spielers zur Kasse gebeten.

Gibt es Besonderheiten?

Die Liga pausiert im Februar für Olympia. Dadurch beginnt der Spielbetrieb eine Woche früher als sonst. Kurios: Nach der Olympia-Pause stehen nur noch drei Hauptrunden-Spieltage an. Für die Kölner Haie heißt das, dass deren letztes Hauptrunden-Heimspiel bereits am 30. Januar stattfindet.

Wo und wie sind die Spiele im Fernsehen zu sehen?

Im Free-TV ist weiter mindestens ein Spiel pro Woche live bei Sport 1 zu sehen. Am ersten Wochenende gibt es gleich zwei Partien beim Spartensender: Am Freitag Krefeld gegen Meister München (19.30 Uhr) und am Sonntag Vize-Champion Wolfsburg gegen Köln (17.00 Uhr). Dazu ist weiterhin jedes Match beim Medienpartner Telekom zu sehen. Freien Zugang hat jeder Telekomkunde - egal, ob TV- (Entertain), Internet- oder Mobilfunkkunde. Alle anderen Interessierten müssen bezahlen.