Eisbären mit viertem Sieg in Serie - Wolf Rekordtorjäger
Berlin (dpa) - Diesen Höhenflug hatte den Eisbären Berlin wohl niemand zugetraut.
Der „Weihnachtsmeister“ setzte seine Siegesserie auch am zweiten Feiertag fort und festigte nach drei Auswärtssiegen in fünf Tagen mit dem 1:0 über die Grizzlys aus Wolfsburg seine souveräne Tabellenführung in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Damit hielten die Hauptstädter die gleichfalls siegreiche Düsseldorfer EG (2:1 über Schwenningen) weiter mit vier Punkten auf Distanz.
„Es war klar, dass das heute eine enge Angelegenheit wird. Es gab nur wenige Chancen. Gut, dass Vehanen im Tor immer da war, wenn er da sein musste“, sagte der frühere Bundestrainer Uwe Krupp, der dem Team in den vergangenen Wochen wieder das Besinnen auf die eigenen Stärken vermittelte. Barry Tallackson schoss vor 14 200 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof das entscheidende Tor für den DEL-Rekordmeister. Allerdings mussten die Besucher bis zur 27. Minute warten, ehe sie der US-amerikanische Torjäger mit dem Siegtreffer erlöste.
Emotionaler Höhepunkt war vor großer Kulisse die Ehrung des Ex-Stars Denis Pederson, der mit seiner Frau und seinen drei Kindern aus Übersee angereist war. Sein Trikot mit der Nummer 20 wurde unter dem Beifall der Fans unter das Hallendach gezogen. Er ist erst der vierte Eisbären-Spieler, dem diese Ehe zuteil wurde. Vor ihm wurden Mark Beaufait (Nummer 19), Sven Felski (11) und Steve Walker (27) so geehrt. Ihre Nummern werden nun bei den Eisbären nicht mehr vergeben. Pedersen war mit den Berlinern zwischen 2003 und 2012 sechsmal Meister geworden. 2012 musste er aufgrund einer Knieverletzung seine Karriere beenden.
„Diese Ehrung war überfällig. Er ist das Vorbild schlechthin für alle jungen Spieler“, sagte Eisbären-Geschäftsführer Peter John Lee. „Seine Nummer nicht mehr zu vergeben ist eine Ehrung, die er sich in neun Jahren Einsatz für die Eisbären wirklich verdient hat.“
Ärgster Verfolger der Eisbären bleibt die Düsseldorfer EG, die den Tabellen-Vorletzten Schwenninger Wild Wings mit 2:1 bezwang und nun auf 55 Punkte kommt. Vor 8628 Zuschauern schossen Robert Collins und Christopher Minard die Tore für die Gastgeber. Vor Weihnachten hatte die DEG Meister Adler Mannheim mit 3:0 bezwungen.
An der torreichsten Partie des Weihnachts-Spieltages hatte vor allem Michael Wolf seinen Anteil. Der frühere Nationalmannschafts-Kapitän erzielte zwei Treffer beim 6:3-Erfolg seines EHC München über die Augsburger Panther und stieg damit zum Rekord-Torschützen in der Deutschen Eishockey-Liga auf.
Mit seinen DEL-Toren 261 und 262 in der zehnten und in der letzten Spielminute zog der 35 Jahre alte EHC-Kapitän am Düsseldorfer Daniel Kreutzer vorbei und ist nun alleiniger Rekordhalter. Nach der WM 2015 hatte Wolf seinen Rückzug aus der deutschen Nationalmannschaft bekanntgegeben. Mit seinen vier WM-Toren trug er in Tschechien wesentlich zum Klassenverbleib der Deutschen bei. Insgesamt nahm er sieben Mal an einer WM teil. In 152 Länderspielen erzielte Wolf 53 Tore.