Ab Saison 2020/21 Eishockey-Ligen führen wieder Auf- und Abstieg ein

Hannover (dpa) - Die deutschen Eishockey-Fans dürfen sich endlich auf mehr Spannung freuen: Ab der Saison 2020/21 wird es wieder einen Auf- und Abstieg zwischen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und der DEL2 geben.

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Dies teilten beide Ligen nach einem Beschluss der Gesellschafter am Freitag mit. Letztmalig hatte es in der Saison 2005/06 einen Auf- und Abstieg zwischen den beiden Ligen gegeben. Eine Vereinbarung wird zeitnah unterschrieben. Wie viele Mannschaften auf- und absteigen werden, ist noch nicht bekannt - die künftige Regelung sorgt aber schon jetzt bei Clubs beider Ligen für Freude.

„Es ist ein wichtiger Schritt für das deutsche Eishockey, endlich hat die DEL2 eine Perspektive“, sagte Geschäftsführer Volker Schoch vom aktuellen DEL2-Champion Bietigheim Steelers. „Jetzt haben wir ein gemeinsames Ziel — ich freue mich auf diese großartige Herausforderung!“

Und auch ein DEL-Club wie die Fischtown Pinguins, der künftig zu den Abstiegskandidaten zählen könnte, ist angetan von der Wiedereinführung der alten Regel. „Natürlich besteht dann die Gefahr, dass es einen selber erwischt. Aber dann müssen wir besser sein“, sagte Geschäftsführer Alfred Prey. Sein Geschäftsführer-Kollege Peter John Lee von den Eisbären Berlin erklärte: „Beide Ligen haben lange darauf hingearbeitet. Wir hoffen alle, dass der Eishockeysport in Deutschland davon profitieren wird.“

Zur Planungssicherheit der finanziell schwächeren DEL-Mannschaften wurde der Auf- und Abstieg nach der Saison 2005/06 abgeschafft. Damit sollte die Chancengleichheit in der Eliteliga gewährleistet sein. Jeder DEL-Club erhielt nach Vorbild der nordamerikanischen Profiliga NHL eine Lizenz, die weiterverkauft werden konnte. Zuletzt mussten die Hamburg Freezers im Sommer 2016 ihre Lizenz abgeben, nachdem der Haupteigner ausstieg. Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven waren damals der einzige Anwärter und erhielten die Lizenz.

Die DEL hofft durch die Wiedereinführung der Abstiegsrunde in zwei Jahren auf mehr Spannung nicht nur um im Kampf um die Playoff-Plätze, sondern auch am Tabellenende. „Wir freuen uns, dass es nach dieser langen Zeit wieder zu einer Verzahnung zwischen den beiden Ligen kommt“, sagte Jürgen Arnold, Aufsichtsratschef der DEL. „Wir erhoffen uns davon natürlich einen wichtigen Impuls für unseren Sport.“

Große Zufriedenheit nach der Entscheidung herrscht auch bei der DEL2. Der EHC Freiburg etwa war 2003 als eines der letzten Teams in die DEL auf- und ein Jahr später wieder abgestiegen. Der gesamte Eishockeysport würde durch die neue Regelung an Attraktivität und Glaubwürdigkeit gewinnen, heißt es in einer EHC-Mitteilung vom Freitag. „Gewinner dieser Vereinbarung ist der Eishockeysport in Deutschland“, sagte Peter Merten, Aufsichtsratsvorsitzender der DEL2. „Denn wie in allen anderen Sportarten wird Auf- und Abstieg auch in unserem Sport für zusätzliche Spannung sorgen.“

Auch Franz Reindl, Präsident des Deutschen Eishockey Bundes, begrüßt die Vereinbarung. „Dass die berühmte Kuh jetzt vom Eis ist, ist absolut überragend für unseren Sport“, wird Reindl in einer DEB-Mitteilung zitiert. „Alle Eishockey-Fans können sich auf die sportliche Durchlässigkeit aller Ligen freuen.“