Klares Votum: Eisbären bei DEL-Trainern Topfavorit
Berlin (dpa) - Wer deutscher Eishockey-Meister werden will, muss an Meister Berlin vorbei - davon ist auch die Konkurrenz überzeugt. Alle 14 DEL-Trainer sehen die Eisbären als Favoriten auf den Titel in der am Freitag beginnenden Saison, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab.
Der Branchenprimus aus der Hauptstadt habe „immer noch die besten deutschen Spieler im Aufgebot, allesamt zudem im besten Alter“, betonte der Nürnberger Andreas Brockmann. „Da passt alles zusammen.“ Ingolstadts Coach Rich Chernomaz bringt die Lage der Liga auf den Punkt: „Mit Berlin ist immer zu rechnen.“
Hinter dem Team von Headcoach Don Jackson, der wie jedes Jahr ganz unbescheiden auf seine eigenen Schützlinge tippt, wird den Adlern Mannheim noch am ehesten der DEL-Coup zugetraut. Das erkannte auch der Meistermacher aus Berlin. „Mannheim hinterließ bisher einen starken Eindruck“, beobachtete Jackson.
In der European Trophy verpassten kürzlich sowohl die Eisbären als auch die Adler den Sprung in die Endrunde. Straubings neuer Übungsleiter Dan Ratushny wertet die Teilnahme am Sommerturnier aber als klaren Vorteil für Berlin und Mannheim, weil sie „eine optimale Vorbereitung hatten und deshalb von Beginn an voll da sein dürften“.
Die Favoritenrolle ist klar verteilt - und dennoch prognostizieren viele Trainer eine ausgeglichene Saison. Wie schon im Vorjahr, als die Grizzly Adams Wolfsburg einen fulminanten Beutezug starteten und erst im Finale gestoppt wurden, rechnen die Trainer mit Außenseitern. Mannheims Coach Harold Kreis sagte: „Außer Berlin wird sich in der Vorrunde wieder eine Überraschungsmannschaft wie im letzten Jahr Wolfsburg herauskristallisieren. Das kann Ingolstadt oder Iserlohn sein.“
Vor allem auf die Roosters aus Iserlohn um Nationalmannschafs- Kapitän Michael Wolf ist man in der DEL gespannt. „Durch die Etaterhöhung haben die Roosters ganz neue Möglichkeiten und ihr Team um viele gute Spieler verstärkt“, sagte Hamburg-Coach Benoit Laporte.
Die stets mit großen Ambitionen antretenden Freezers schätzt Kölns Trainer Uwe Krupp „anders als letzte Saison wesentlich stärker ein“. Für den früheren Bundestrainer ist Ingolstadt ein Geheimtipp. „Sie haben dort richtig gute Spieler dazubekommen“, sagte Krupp. Der einstige Stanley-Cup-Sieger versucht sich erstmals an der Bande seines Heimatclubs Köln.
Apropos Überraschungen: „Auch Wolfsburg, Düsseldorf und einige andere - darunter wir Krefelder - haben gute Chancen, das Finale zu erreichen“, meint Pinguin-Trainer Rick Adduono. Zunächst gilt es in 52 Spieltagen, sich für die K.o.-Phase zu qualifizieren. „Im Playoff werden die Karten ohnehin immer neu gemischt“, sagte Mannheims Kreis.