Kölner Haie hoffen wieder - Schritt Richtung Playoffs

Köln (dpa) - Die Hoffnung auf die Playoffs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) haben die Kölner Haie noch nicht aufgegeben - Anlass zu Euphorie gibt das 2:1 über Meister und Tabellenführer Eisbären Berlin aber ebenso wenig.

„Das war ein Babyschritt für uns“, meinte Kölns Alexander Weiß, der mit dem Tor gegen seinen Ex-Verein den Haien zum ersten Sieg nach sechs Schlappen verholfen hatte. In der Tabelle rangieren die Domstädter bei einem Spiel weniger sechs Punkte hinter dem für die K.o.-Runde entscheidenden Platz zehn.

Für ein Happy End werden sich die Haie weiter steigern müssen, der Erfolg gegen den Titelverteidiger kam vor allem durch die eklatante Abschlussschwäche der Berliner zustande. „Dieser Sieg war überlebenswichtig“, betonte Routinier Mirko Lüdemann. „Nach sechs Niederlagen in Folge fängt man schon mal an zu zweifeln. Jetzt wissen wir, dass wir auch noch gewinnen können.“ In den Augen von Trainer Uwe Krupp war der Sieg „sehr gut für das Selbstbewusstsein“.

Mit der erschreckenden Talfahrt war Köln in den vergangenen Wochen vom siebten auf den drittletzten Rang abgerutscht. „Ich kann es nicht anders sagen, aber sportlich bin ich in dieser Saison enttäuscht“, brachte es Geschäftsführer Jan Broer trotz des Sieges auf den Punkt. „Wir hoffen natürlich, noch den zehnten Platz zu erreichen, aber wissen auch, was in der nächsten Saison zu tun ist.“

Nach der Beinahe-Pleite 2011 waren die Haie mit dem ehemaligen Bundestrainer Krupp an der Bande und einer neuen Philosophie in die Saison gestartet. Auf deutsche Spieler wurde vermehrt gesetzt - im Tor sorgte beispielsweise Danny Aus den Birken für Furore und schaffte es dank toller Leistungen sogar in die Nationalmannschaft.

Dann aber kam die Länderspielpause Anfang Februar, und die Kölner schienen das Siegen verlernt zu haben. Die Torhüter - die Krupp wie schon zu seiner Zeit bei der Nationalmannschaft rotieren ließ - schwächelten, die Abwehr patzte, der Angriff wurde immer harmloser. Gegen die Hamburg Freezers (1:2 nach Verlängerung) etwa schossen die Haie in der vorigen Woche 54 Mal aufs Tor - und jubelten nur einmal.

Bislang musste in ähnlich schlechten Zeiten in Köln stets der Trainer gehen - bei Krupp ist die Lage eine andere. Am gebürtigen Rheinländer, der einen Vertrag über weitere drei Jahre hat, hält der Verein fest. Seinen Bonus hat Krupp auch bei den Fans noch nicht verspielt, die sich nachsichtig präsentieren wie noch nie.

Für Krupp ist die Saison noch nicht gelaufen, solange die Chance auf den zehnten Rang besteht. „Der Sieg hilft uns für die kommenden Spiele“, meinte der ehemalige NHL-Profi. Schon am Donnerstag müssen die Haie gegen Straubing ran, einen Tag später geht es nach Mannheim, am Sonntag kommt Iserlohn nach Köln. Dann dürfte klar sein, ob die Haie in den letzten Partien - dem Derby in Düsseldorf und dem Spiel in Berlin - noch um die Playoffs kämpfen können. „Ich habe immer gesagt: Abgerechnet wird erst am letzten Spieltag“, sagte Krupp.