Reindl über drohendes DEL-Aus in München: „Dramatisch“

Stockholm (dpa) - DEB-Generalsekretär Franz Reindl hat sich schockiert über das drohende Aus des EHC München in der Deutschen Eishockey-Liga DEL gezeigt und die Verantwortlichen hart kritisiert.

„Das ist ein echter Hammer, ein Nackenschlag für das deutsche Eishockey. Für die Region ist das dramatisch. Da muss man erstmal sehen, wie man das überstehen kann“, sagte Reindl am Rande der Eishockey-WM der Nachrichtenagentur dpa in Stockholm.

Der Funktionär des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) rechnet bis auf weiteres nicht mehr mit Spitzeneishockey in der bayrischen Landeshauptstadt: „So schnell wird da sicher nichts mehr passieren.“

„München war halt eine seriöse Organisation. Das Aus in der Form kommt extrem überraschend“, sagte Reindl, der über seine Mitarbeit bei der am Ende erfolglosen Olympia-Bewerbung für 2018 der Stadt München eng verbunden ist.

Seit dem Verpassen der Playoffs hatte sich die Lage beim EHC verschärft. Nachdem einer der drei Gesellschafter seinen Ausstieg verkündet hatte, waren die anderen beiden nicht bereit, die Last alleine zu stemmen. Gespräche über den Einstieg weiterer Investoren scheiterten ebenso wie erhoffte Rettungsaktionen der Stadt. Derzeit wird über einen Umzug des Teams nach Schwenningen verhandelt.

Reindl kritisierte vor allem die EHC-Macher: „Man hat ja überhaupt keine Anzeichen gesehen. Im Gegenteil. Man hat die Geschäftsstelle vergrößert, Spielerverträge gemacht, Leute eingestellt. Dass man da nicht gesehen hat, dass man das Geld eigentlich nicht mehr hat oder schon ein großes Minus erwirtschaftet hat, das wundert mich sehr.“