Harnos: „Diese Mannschaft hat sicherlich Potenzial“

Minsk (dpa) - Fragen an den Präsidenten des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), Uwe Harnos, in der Mixed Zone nach dem schlechtesten Abschneiden eines deutschen Nationalteams bei einer WM seit 2009.

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Werten Sie das WM-Abschneiden als Rückschritt?

Harnos:Das kann man so nicht sagen. Man muss einfach wahrnehmen, dass die Situation eine ganz schwierige war ob der vielen verletzungsbedingten Absagen. Weil es einfach Schlüsselspieler sind und weil der Michi Wolf auch einer ist, der die Dinger auch mal rein macht und deswegen war es schwierig eine konkrete Erwartung an den Tag zu legen oder zu definieren. Auf Verletzungen kann ein Trainer Fkeinen Einfluss nehmen. Dass man dann die Chance nutzt, die jungen Spieler zu integrieren, halte ich für richtig, weil sie ja auch gezeigt haben, dass sie eine Perspektive bieten und auch Entwicklungspotenzial haben. Deshalb denke ich, dass man aus den gegebenen Umständen das Beste gemacht hat. Für das Weitere hat das Quäntchen Glück gefehlt.

Am Ende kam aber nur der 14. Platz heraus.

Harnos:Wenn man die blanke Platzierung von der Ziffer her anguckt, kann man mit Sicherheit nicht zufrieden sein. Für mehr hat das notwendige Quäntchen Glück gefehlt. Das Minimalziel, auch wenn wir das diesmal nicht so definiert haben, ist der Klassenerhalt und das haben Sie geschafft. Das Positive ist die Leistung der jungen Spieler, der Neulinge in der Nationalmannschaft. Die Mannschaft hat sicherlich Potenzial.

Wie sehen Sie das Abrutschen auf Platz 13 der Weltrangliste?

Harnos:Das ist natürlich nicht das, was man sich wünscht. Die Olympia-Qualifikation ist zumindest mal schwierig. Das ist insoweit eine Gegebenheit, die man nicht wegdiskutieren kann.

Stellt sich die Trainerfrage erst in einem Jahr, wenn der Vertrag ausläuft?

Harnos:Das ist der Sachstand. Der Pat hat unser Vertrauen.

Bezieht sich diese Aussage auch auf den Sportdirektor Cortina?

Harnos:Ja. Ich kann da nur für mich sprechen, aber von meiner Seite ganz klar, ja.

Wäre es nicht sinnvoll, den Vertrag zu verlängern, wenn man von dem langfristigen Konzept überzeugt ist?

Harnos:Jetzt sollen sie erst mal analysieren und sich zusammensetzen und dann berichten und dann werden wir diskutieren, was da für Erkenntnisse mitgeteilt werden. Da gibt es keinen Bedarf für Spekulationen.

In der letzten Woche kam das Thema Präsidentenwahlen mit der möglichen Gegenkandidatur von Generalsekretär Franz Reindl hoch. Hat Sie die Vehemenz der Kritik an ihrer erneuten Kandidatur überrascht?

Harnos:Ich habe gesagt, dass ich mich nach der WM dazu äußere. Jetzt mögen Sie sagen, die Deutschen spielen nicht mehr weiter, aber die WM ist trotzdem noch nicht vorbei. Und das, was ich da gesagt habe, das gilt für meine Person. Ich werde auch mit Franz Reindl nicht über das Thema sprechen. Alles andere ist kein Thema, bis die WM zu Ende ist.