Eishockey Der Star ist der Trainer
Köln · In Mike Stewart haben die Kölner Haie einen anerkannten Fachmann geholt.
Was ist das Neue am Team?
Das Neueste am Team ist auch das Wichtigste — der Trainer. Zwar konnten die Kölner Haie in der vergangenen Saison mit dem Erreichen des Play-off-Halbfinals nach einigen Jahren voller Enttäuschungen mehr als zufrieden sein, dennoch wurde der Chef hinter der Bande erneut gewechselt. Die Chance, in Mike Stewart einen der fachlich besten Übungsleiter holen zu können, wollte sich Sportdirektor Mark Mahon nicht entgehen lassen. Stewart, der in der Vorsaison Außenseiter Augsburg ins Halbfinale führte, ist innovativ, kommunikativ und er verfügt über ein großes taktisches Verständnis. Dass er aus wenig viel machen kann, hat er auf seinen vorherigen Stationen wie in Bremerhaven oder in Augsburg bewesen.
Wie ist das Personal gemischt?
Damit passt der Kanadier derzeit bestens ins Profil der Haie, denn die Zeit der großen Stars beim achtmaligen Meister ist erst einmal vorbei. Zu oft spielten diese lediglich ihr Ego aus und verhinderten so den Team-Erfolg. Von daher gab es bereits 2018 ein Umdenken. Dem ersten Umbruch folgte nun der zweite, elf Spieler mussten gehen. In Felix Schütz, Kai Hospelt sowie Ryan Jones sind aber lediglich drei Stützen des Teams darunter. Die anderen blieben entweder hinter den Erwartungen zurück oder sind altersbedingt über den Leistungszenit hinaus. Bei den Zugängen stechen Jon Matsumoto von den Iserlohn Roosters und der Tscheche Jakub Kindl heraus. Von den 499 Spielen NHL-Erfahrung im Kader kann der Verteidiger vom HC Pilsen allein 350 auf sich vereinen.
Charakteristika des Umfelds
Die Haie setzen auf Klasse statt Masse. Zudem wird Wert auf Leidenschaft und Willen der Akteure gelegt. Das war zuletzt seltener der Fall, weshalb sich viele Fans abgewendet haben. Um sie wieder ins Boot zu holen, wurden die übrigen Kaderplätze mit Nachwuchsspielern besetzt.
Wo geht es hin?
Der Halbfinal-Einzug und die neue Philosophie haben eine gewisse Aufbruchstimmung erzeugt, mit einem Saisonziel halten sich die Verantwortlichen beim KEC jedoch zurück. Es muss abgewartet werden, wie schnell Stewart Automatismen sowie Team-Geist implementiert und ob er auch im gewohnt unruhigen Kölner Umfeld seiner Art treu bleiben kann.