Krefeld Pinguine 0:5 gegen Nürnberg: Debakel in der Höhle des Tigers
Aus den Plänen von Trainer Rick Adduono wird nichts — beim Spiel in Nürnberg fällt das erste Tor bereits nach 23 Sekunden.
Nürnberg. Die Krefeld Pinguine enttäuschten Freitagabend in Nürnberg, unterlagen mit 0:5 (0:3, 0:1, 0:1)-Toren. Im ersten Drittel blamierten sich die Krefelder bis auf die Knochen, gerieten aussichtslos in Rückstand. Den Pinguinen fehlte Wille, Aggressivität und die nötige Körpersprache, um in der Höhle des Tigers zu bestehen. Morgen im König-Palast gegen Iserlohn (16.30 Uhr) - im Duell Vorletzter gegen Letzter — hilft nur ein Sieg im Kampf um die Play-offs. Geschäftsführer Karsten Krippner, Augenzeuge des Spiel, fand deutliche Worte: „Dass, was heute abgeliefert worden ist, war inakzeptabel. Jeder Spieler war schlecht. Mit dieser Leistung gibt es keine Play-offs. Ein Kompliment an die Fans. Sie waren gut.“ Krippner fuhr mit dem Team im Bus zurück. „Die Stimmung wird entsprechend sein“, sagte er.
Ausgerechnet am Freitag den 13. geriet die Mannschaft von Rick Adduono in Nürnberg mächtig unter die Räder. Im ersten Drittel war es teilweise ein Klassenunterschied, der zwischen beiden Mannschaften lag. Es dauerte nur 23 Sekunden, da waren alle guten Vorsätze, mit denen die Schwarz-Gelben in das Duell beim Tabellenzweiten gegangen waren, hinfällig. Patrick Reimer zog aus spitzem Winkel ab und überrasche Patrick Galbraith, der den Puck mit der Stockhand ins eigenen Tor lenkte. Obwohl dem Dänen die Sicht leicht versperrt war, hätte er den Puck abwehren müssen (1.).
Die Ice Tigers spielten in den Folgeminuten Katz und Maus mit den Schwarz-Gelben. Die Folge war der zweite Treffer. Leo Pföderl bediente David Steckel, der sich vor Galbraith die Ecke aussuchen konnte (7.). Marcel Müller vergab mit einem Alleingang die beste Krefelder Möglichkeit im Auftaktdrittel (14.). Das dritte Gegentor machte die Unterlegenheit der Pinguine deutlich. Zu viert schafften sie es nicht zwei Gegenspieler vom Puck zu trennen. Yasin Ehliz setzte sich an der Bande durch, Milan Jurcina war vor dem Tor in Position gelaufen und überwand Galbraith mühelos — Dragan Umicevic lieferte nur Geleitschutz (17.).
Damit war der Arbeitstag für Galbraith beendet, Niklas Treutle kam zwischen die Pfosten. Für den gebürtigen Nürnberger ein besonderes Spiel, er hätte gerne in seiner Geburtsstadt von Beginn an gespielt. Treutle hielt was zu halten war, obwohl seine Vorderleute ihm das Leben nicht einfach machten. Viel zu weit weg von ihren Gegenspielern und zweikampfschwach — es war ein rabenschwarzer Freitag für die Pinguine. Kapitän Herberts Vasiljevs fand deutliche Worte: „Das war peinlich. Wir haben alles vergessen, was mit Eishockey zu tun hat.“
Ab dem zweiten Drittel waren die Pinguine besser im Spiel. Vasiljevs vergab den Ehrentreffer (24.). Nürnberg wartete auf die Fehler der Schwarz-Gelben. Und die kamen. Steckel nutzte einen Fehlpass von Müller zum 4:0 (29.). Das Debakel perfekt machte Phlilippe Dupuis. Vier Pinguine störten den Nürnberger nicht, der zum Endstand traf (45.). Zu diesem Zeitpunkt hatten die rund 50 mitgereisten KEV-Fans das Spiel längst abgehakt. Sie feierten sich mit einer Polonaise quer durch ihren Block selber.