3:1-Sieg für desolate Pinguine

Die Krefelder haben ihren Abwärts- trend gestoppt, ohne dabei spielerischen Glanz zu versprühen.

Krefeld. Es war ein Arbeitssieg, aber ein ganz wichtiger. Denn trotz einer schwachen Vorstellung gewannen die Krefeld Pinguine am Freitag mit 3:1 (0:0, 1:1, 2:0) gegen die Grizzly Adams Wolfsburg und haben den Abwärtstrend in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) vorerst gestoppt. Jetzt gilt’s allerdings, am Sonntag in Straubing nachzulegen.

Die Krefelder hatten in der Woche im Training intensiv an der Verbesserung des Powerplays gearbeitet. Es dauerte knapp zwei Spielminuten, da hatten die Pinguine erstmals die Gelegenheit, zu zeigen, was sie gelernt haben. Und siehe da: Nichts. Denn das erste Überzahlspiel war genauso schrecklich anzusehen wie in den vergangenen Spielen. Keine gefährlichen Schüsse von der blauen Linie, zu selten ein Spieler im "Slot", all das was Trainer Igor Pavlov fordert - auf dem Eis wird nichts davon umgesetzt.

Organisiertes und diszipliniertes Eishockey wollte der Coach ebenfalls sehen. Organisiert war nur das Chaos. Eine stümperhafte Spieleröffnung, weil die Scheibe nur selten ohne Probleme aus dem eigenen Drittel gebracht wurde, schlampige Pässe, übereifrige Aktionen und der umständliche Versuch zum Torabschluss zu kommen, kennzeichneten den Auftritt der Pinguine. Sie machten dadurch einen keineswegs gefährlichen Gegner zunehmend stark und konnten von Glück sagen, dass sie nach 20 Minuten nicht in Rückstand lagen.

Doch zumindest Torhüter Scott Langkow war auf dem Posten und entschärfte einen Schuss von Höhenleitner, der frei vor ihm aufgetaucht war. Auch nach der Pausenanspache von Pavlov wurde es bei den Pinguinen nicht besser, die offensichtlich zur Mitte der Meisterschaftsrunde völlig den Rhythmus verloren haben.

Und wenn es im Kollektiv nicht klappt, muss halt eine Einzelaktion her. Richard Pavlikovsky wirkte als Erster zutiefst entschlossen, setzte nach einem Schuss von Boris Blank energisch nach und traf im zweiten Versuch zur 1:0-Führung (26.).

Ein Vorsprung, der allerdings nicht lange Bestand hatte. Als Charlie Stephens zum zweiten Mal auf der Sünderbank saß - so viel zum Thema Disziplin - markierte Papineau prompt den Ausgleich (31.). In der Folge agierten beide Teams zerfahren, von konstruktivem Eishockey keine Spur.

In der Schlussphase packten die Gastgeber, denen zunehmend die Kraft ausging, die Brechstange aus und taten endlich, was sie zuvor hatten vermissen lassen. Sie schossen einfach mal aufs Tor. Mit Erfolg. Roland Verwey traf, als Jung die Sicht verdeckt war zum 2:1 (54.), Stephens traf 18 Sekunden vor Schluss zum 3:1-Endstand ins leere Tor.