Jubiläum 80 Jahre Eissport - Münstermanns Idee kreiert eine Ära

Der Kühlhaus-Betreiber und Eishockey-Fan hebt mit dem Bau der Rheinlandhalle den Eissport in Krefeld aus der Taufe.

Foto: Axel Gayk

Krefeld. Die Legenden kehren zurück. Passend zum Jubiläum 80 Jahre Eissport in Krefeld treten Karel Lang, Bobby Fischer, Steve McNeil und Co. in der Rheinlandhalle gegen die Füssen Legionäre an. Und mit noch einem Namen ist das Jubiläum ganz eng verbunden: Willi Münstermann. Der Kühlhaus-Betreiber war es, der 1936 in Krefeld die Ära des Eissports einläutete. Als begeisterter Zuschauer von Eishockeyspielen schlug er der Stadt vor, neben seinen Kühlhäusern an der Hindenburgstraße ein Freiluftstadion zu errichten.

Bereits ein Jahr später wurde Münstermanns Idee umgesetzt. Er einigte sich mit der Stadt auf einen Pachtvertrag über 50 Jahre. Am 27. Juni 1936 begann der Bau des Stadions. Eröffnet wurde es am 7. November 1936 mit einem Spiel des Berliner Schlittschuhclubs gegen die Krefelder German Canadiens, ein Team aus kanadischen Profis, das der kanadische Nationaltrainer Bob Hoffinger trainierte. Dieses Team machte den Krefelder Eissport landesweit bekannt. Neben den Canadiens baute Hoffinger ein junges KEV-Team auf.

Nach zwei Spielzeiten verließen die Kanadier Krefeld. Einzig der deutschstämmige Frank Schwinghammer blieb und trainierte die KEV-Spieler. Nach dem zweiten Weltkrieg kam mit dem VfL Preußen eine weitere Eishockeymannschaft dazu. Die bestand nach der Vorstellung von Münstermann aus den alten Cracks der Canadiens. In den 1950er-Jahren brachen die goldenen Zeiten des Krefelder Eishockeys an. Ohne Verlustpunkt wurden die Preußen 1951 deutscher Meister. Ein Jahr später feierte der KEV den Titel. 1955 gelang es Münstermann, die Weltmeisterschaft nach Krefeld zu bekommen. 11 000 Zuschauer erlebten in der mittlerweile überdachten Rheinlandhalle das Endspiel zwischen Kanada und Russland.

Die Austragung der Weltmeisterschaft sollte für lange Zeit der letzte Höhepunkt in der Geschichte des Krefelder Eissports bleiben. Krefeld spaltete sich in der Folgezeit in zwei Eishockey-Lager. Fusionsversuche zwischen dem KEV und den Preußen scheiterten. Der Tiefpunkt war die Auflösung der Preußen im Jahr 1971. Der KEV 1936 übernahm die Preußen-Mannschaft. Erst 1991, neun Jahre nach dem Tod von Willi Münstermann, ging es mit dem Aufstieg des KEV in die Bundesliga wieder aufwärts mit dem Krefelder Eishockey. Ein weiterer Konkurs wurde 1995 durch die Gründung der KEV Pinguine GmbH abgewendet. 2003 konnte der KEV wieder den Meistertitel holen. 13 Jahre nach dem letzten großen Erfolg feiert der KEV Jubiläum — 80 Jahre mit Höhen und Tiefen.

Einen Überblick über das Programm zum Jubiläum am 12. November finden Sie hier.