Krefeld Pinguine Adduono: Gut gestartet, stark abgebaut

Die Zahlen und Fakten der Saison belegen — der Wechsel auf der Trainerposition war ohne nachhaltige Wirkung.

Foto: samla

Krefeld. Ein Derby vor dem Saisonfinale — was einst die Fans beider Lager in Düsseldorf und Krefeld elektrisiert hätte, wird heute eher achselzuckend quittiert. Ja, es wird auf dem Eis noch einmal hoch hergehen am Freitag, wenn die Pinguine bei der DEG auflaufen. Wer will dieses Duell vor den Augen der Fans schon gerne verlieren? Die Pinguine werden personell wieder alle Mann an Bord haben. Kyle Sonnenburg hat seine Grippe auskuriert, Martin Ness die Magen-Darmprobleme. Und so sagt Trainer Rick Adduono: „Es wird ein spezielles Spiel. Wir wollen gewinnen.“

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Der Wille alleine wird nicht reichen, wie die Statistik des Vergleichs der Trainer dokumentiert. Der Wechsel von Fritzmeier zu Adduono hat sportlich keine Wirkung erzielt. Schien es zu Dienstantritt des Kanadiers, dass er einen Prozess im Team in Gang gebracht habe, verpuffte dieser mit fortschreitender Zusammenarbeit. Nach zehn Spielen noch wies Adduono einen Schnitt von 1,5 Punkten pro Spiel auf, nach 20 Spielen liegt er bei einem Punkt pro Spiel, konnte in den letzten zehn Spielen nur fünf Punkte einfahren. Positiv auffallend alleine — unter Adduono hat das Team in der Verlängerung stets gewonnen, unter Fritzmeier stets verloren.

Fritzmeier und Adduono kommen jeweils auf acht Siege. Wobei Adduono zehn Spiele weniger für die gleiche Bilanz benötigte. Allerdings reichte es für den Kanadier nur zu vier Siegen nach 60 Minuten, vier weitere gelangen in Verlängerungen. Siege nach 60 Minuten erreichte Fritzmeier insgesamt sieben. Adduono sammelte die Punkte überwiegend auswärts mit vier Siegen. Gleichwohl gingen seine letzten fünf Auswärtsspiele alle verloren.

Unter Adduono sind es minimal weniger Tore und minimal mehr Gegentore als unter Fritzmeier. Trotzdem hat der Kanadier mehr Punkte geholt. Unter Fritzmeier verloren die Pinguine meist knapp. Unter Adduono gab es die hohen Auswärtspleiten in Nürnberg (0:5), München (2:7), Mannheim (2:6) und Iserlohn (3:7).

Unter Adduono waren die Pinguine deutlich schlechter als unter Fritzmeier und liegen fast auf Niveau von Berlin — als schlechtestes Überzahlteam mit 11,9 Prozent. Die 14,6 Prozent der Pinguine sind der zweitschlechteste Wert in der Liga.

Das ist deutlich besser unter Adduono als unter Fritzmeier. Allerdings ist der gute Wert in den ersten zehn Spielen unter Adduono von 5,9 auf 4,5 in den vergangenen zehn Spielen zurückgegangen. Trotz mehr Powerplays unter Adduono gleichwohl mit schlechterer Quote.

Adduono galt immer als Unterzahlspezialist. Aber auch hier ist die Quote in den vergangenen zehn Spielen deutlich schlechter geworden. Die Gesamtquote ist der zweitschlechteste Wert hinter Straubing mit 78,1 Prozent. Neben dem schwachen Unterzahlspiel sind die Pinguine auch unter Adduono noch mehr in Unterzahl. Gerundet alle zwei Spiele ein Unterzahlspiel.

100 Punkte für Adduono. Er hat alle vier Verlängerungen gewonnen, Fritzmeier in fünf Versuchen nicht einmal.

Die Werte in Verbindung mit dem Unterzahlspiel zeigen, dass das Defensivkonzept von Adduono gescheitert ist. Seine Zielmarge war immer, den Gegner unter 25 Schüsse zu halten. Das ist ihm in 20 Spielen nur zweimal tatsächlich gelungen — gegen Straubing (8.1.) und gegen Bremerhaven (3.2.). Beide Heimspiele wurden verloren. Gegen Ingolstadt (5.1.) und Schwenningen (12.2.) waren es exakt 25 Schüsse — und zwei Siege.