Krefeld Pinguine Adduono: Wir müssen schlauer spielen
Der Pinguine-Trainer muss mit seinem Team vor der Länderspielpause liefern — am Freitag gegen Schwenningen und Sonntag in Berlin.
Krefeld. Rick Adduono trägt Arbeitskleidung, sein Trainingsanzug ziert das Pinguine-Logo, er ist in eher tristem Schwarz gehalten, graue Streifen über dem Logo hellen das Outfit ein wenig auf. Es sind keine einfachen Zeiten für den Cheftrainer der Pinguine. Das liegt an einer einfachen Formel. Wenig Punkte, wenig Siege. Das drückt auf die Stimmung. Vor allem aber braucht es Erklärungen. Und so hob der Kanadier Donnerstag zu einem rund zwölfminütigen Monolog an — flankiert von Assistent Reemt Pyka im dunkelblauen Polo-Hemd und Sportchef Rüdiger Noack, der mit seinem lachs-farbenen Pullover noch die freundlichste Farbe in den tristen Alltag der Pinguine einstreute.
Adduono formuliert die Marschroute für eine Besserung: „Wir brauchen ein besseres Finish, müssen am Ende genau so fit sein wie am Anfang und den Sieg ins Ziel bringen.“ Mit ein Grund, warum der Kanadier auf vier Reihen beharrt. Adduono hat viele Sonnentage erlebt in seinen Jahren an der Westparkstraße. Aber die Tage werden im Herbst kürzer. So sagt es die Uhr. Und Adduono steht auf dem Prüfstand und in der Diskussion mit seinen Spielern. Aus der Mannschaft kamen Vorschläge, auf drei Reihen umzustellen. Doch Adduono begründet seine Überzeugung. „Wir brauchen über die gesamte Spielzeit hohes Tempo. Und das geht besser mit vier Reihen.“
Nun kommt mit den Schwenninger Wild Wings am Freitag (19.30 Uhr) ein Team, dass den Trainer an gute alte Zeiten erinnert. Adduono: „Sie sind ein sehr physisches Team und spielen ein aggressives Forechecking. Wie wir vor zwei, drei Jahren.“ Damals kamen die Pinguine bis ins Halbfinale gegen die Eisbären Berlin, Gegner am Sonntag (14.30 Uhr). Im Jahr darauf (2013/2014) belegten die Schwarz-Gelben in der Hauptrunde Tabellenplatz zwei. Schnee von gestern. Davon ist man weit entfernt, vom Saisonziel Play-offs wird dennoch nicht abgerückt.
Dafür sollte aber schnell Einiges besser werden. Adduono: „Wir müssen schlauer Eishockey spielen.“ Und führt Oldie Herberts Vasiljevs und Kapitän Daniel Pietta an. Die erste Reihe sei die einzige, die so trifft und vorlegt, wie es der Anspruch erfordert. Dahinter aber komme zu wenig — so werden dann auch die Beine von Nationalspieler Pietta zum Ende des Spiels hin schwer.
Wo es momentan hapert — von den vielen Großchancen werden zu wenige genutzt. Besonders die ausländischen Spieler werden ihrer Rolle nicht gerecht. Kein Wunder also, dass die beiden punktbesten Kontingentspieler der Krefelder in der Verteidigung stehen: Nicolas St. Pierre (ein Tor, 8 Assists) und David Fischer (9 Assists). Die beiden Spiele am Wochenende können richtungsweisend sein, denn anschließend folgt die Länderspielpause. Sollen die Gemüter ein wenig beruhigt werden, müssen Punkte her. Am besten sechs — nur wie?