Daniel Pietta zur Vertragsverlängerung: Ich freue mich einfach
Mit seinem Vertrag über zehn Jahre setzt der Stürmer auch ein Zeichen für den Erhalt des DEL-Standorts Krefeld.
Krefeld. Herr Pietta, bis auf ganz wenige Ausnahmen in der NHL gibt es weltweit keinen Eishockeyspieler, der einen solchen Vertrag in der Tasche hat. Wie stolz sind Sie auf diesen Vertrag?
Daniel Pietta: Stolz wäre das falsche Wort. Ich freue mich einfach, dass es geklappt hat und ich in den kommenden Jahren für die Krefeld Pinguine spielen und hier auch aller Voraussicht nach meine Karriere beenden werde. Das war mein Ziel, so habe ich es auch immer nach außen kommuniziert.
Aber ein Zehn-Jahres-Vertrag ist außergewöhnlich. Wie kann man sich Verhandlungen über einen derartigen Deal vorstellen?
Pietta: Die Pinguine wussten ja, dass ich bleiben wollte. Im Dezember sind die Gespräche immer konkreter geworden, und am Ende sind beide Seiten mit dem Ergebnis zufrieden. Das ist zwar ein langer Vertrag, aber der Vergleich mit den Topstars in Nordamerika hinkt rein finanziell gesehen natürlich.
Ganz so leicht kann es nicht gelaufen sein. Mal Hand aufs Herz: Es gab doch auch sicherlich andere, finanziell wesentlich interessantere Offerten, oder?
Pietta: Das ist richtig. Ich will auch gar nicht bestreiten, dass es wirklich sehr gute Angebote von einigen DEL-Clubs gab. Und natürlich beschäftigt man sich damit auch. Aber Krefeld war immer mein erster Ansprechpartner. Ich bin jetzt 28 Jahre alt und hätte bestimmt in den nächsten drei Jahren bei einem anderen Team sehr gutes Geld verdienen können. Vielleicht auch darüber hinaus noch. Letztlich habe ich Abstriche gemacht, wollte im Gegenzug dafür aber einen langfristigen Vertrag. Die Verantwortlichen der Pinguine waren immer offen, haben mir gesagt, wo für sie die Schmerzgrenze liegt. Nach einigen Tagen Bedenkzeit haben wir uns dann einigen können. Ich bin den Verantwortlichen dankbar, dass sie stets fair und mit offenen Karten gespielt haben.
In letzter Zeit ist viel über den Standort Krefeld in der DEL diskutiert worden. Es gibt nach wie vor keine Einigung um die Verlängerung des König-Palast-Mietvertrages zwischen dem Betreiber und den Pinguinen. Macht man sich da keine Gedanken?
Pietta: Natürlich beschäftigt einen das. Wenn man gesehen hat, wie sehr unsere Fans sogar im Verbund mit den Anhängern anderer Clubs um den Erhalt des Standorts kämpfen, ist das schon gigantisch. Genau deshalb finde ich es wichtig, jetzt mit dem neuen Vertrag ein Zeichen zu setzen und auch an den Standort und die Verantwortlichen der Stadt zu appellieren. Ich hoffe sehr, dass es zwischen den Parteien bald zu einer Einigung kommt. Im Sinne des Eishockeysports in Krefeld.