Der Eishockey-Nachwuchs und das Sechs-Punkte-Spiel

In der DNL muss der abstiegsbedrohte KEV in Iserlohn unbedingt Boden gutmachen.

Krefeld. Für den Eishockey-Nachwuchs des Krefelder EV steht am Samstag (18.30 Uhr) in der Deutschen Nachwuchs Liga (DNL) eines der wichtigsten Spiele der Saison auf dem Programm. Das Team des Trainer-Duos Ralf Hoja und Uwe Schaub muss beim direkten Abstiegskonkurrenten ESC Iserlohn antreten.

Über die Bedeutung der Partie ist sich Co-Trainer Uwe Schaub bewusst: "Das wird ein Sechs-Punkte-Spiel für uns." Auf die Frage, wie das Team die 1:9-Klatsche beim EV Landshut verarbeitet habe, sagt Schaub: "Die Höhe der Niederlage hat weniger geschmerzt als die Tatsache, dass die Iserlohner auch drei Punkte gegen die Starbulls Rosenheim einfahren konnten."

Daher beträgt der Rückstand des KEV auf die Young Roosters aus Iserlohn 13 Spieltage vor Schluss weiterhin sechs Punkte.

Verzichten müssen die Krefelder beim "Sechs-Punkte-Spiel" in Iserlohn ausgerechnet auf ihren besten Stürmer Sergej Stas, der sich im Spiel in Landshut eine Spieldauerstrafe wegen Schiedsrichter-Beleidigung eingehandelt hat. Zudem sind Tobias Roosen (Adduktoren) und Julian Krölls (Schulter) angeschlagen. Ihr Einsatz ist fraglich.

Dass es zu diesem Zeitpunkt der Saison bereits zu einem solch bedeutungsvollen Spiel für den KEV kommt, liegt nicht zuletzt daran, dass die Hoja-Schützlinge erst zehn Punkte in 23 Spielen sammeln konnten. In der vergangenen Saison hatten die Krefelder zum gleichen Zeitpunkt bereits 42 Punkte auf dem Konto.

Auf der Suche nach Erklärungen für die sportliche Talfahrt der DNL-Mannschaft im Vergleich zur Vizemeisterschaft der Vorrunde 2007/08 unter Ex-KEV-Trainer Frank Gentges ist allen voran der Verlust von zahlreichen Leistungsträgern zu nennen.

So musste das Trainer-Duo Hoja und Schaub unter anderem die altersbedingten Abgänge von Philipp Riefers (Krefeld Pinguine), Damian Martin (Grizzly Adams Wolfsburg), Kevin Thau (Rostock Piranhas/Oberliga) und Steve Hanusch (Eisbären Juniors Berlin/Oberliga) kompensieren. Alle vier Spieler landeten am Ende der vergangenen Saison unter den zehn besten Scorern der Liga.

Momentan ist der KEV in dieser Kategorie nur mit Verteidiger Joel Keussen (21 Punkte) unter den 20 punktbesten Spielern vertreten. Zudem musste auch die im Eishockey so wichtige Position des Torhüters neu besetzt werden, da Domenic Bartels (ESC Essen/Förderlizenz Krefeld Pinguine) und Steven Kügow (Preußen Berlin/Regionalliga) ebenfalls aus der Altersbeschränkung von 17 Jahren fielen.

Das Torwart-Trio der aktuellen Saison, Robert Handrick, Robin Heinrich und Rene Dömges kassierte in 23 Spielen bereits 122 Treffer, was einem Durchschnitt von mehr als fünf Gegentoren pro Partie entspricht. Die Schuld alleine in den Abgängen und den wenig überzeugenden Torhüter-Leistungen zu suchen, wäre allerdings zu einfach.

Denn bekanntlich beginnt im Eishockey die Verteidigung bereits im Sturm. Das bedeutet, dass die Stürmer nicht nur in der Offensive ihre Arbeit verrichten, sondern bei Scheibenverlust schnell zurückarbeiten und ihre defensiven Aufgaben erledigen sollten.