Eishockey Der Fehlstart der Pinguine

Die Clubführung lässt Ruhe walten, Spieler und Mannschaft sind nach fünf Niederlagen aber gefordert, die Wende herbeizuführen.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Es war nur eines von vielen Telefonaten. Wie sie üblich sind — zwischen Angestelltem und Chef. Gerade dann, wenn sie nicht direkt ihr Geld in der gleichen Firma verdienen. Wolfgang Schulz und Franz Fritzmeier stehen in regem Austausch, inhaltlich und zeitlich. Der Aufsichtsratchef der Pinguine und der Cheftrainer sind sich angesichts von fünf Niederlagen in Folge einig, Ruhe walten zu lassen. Die vereinbarte Sprachregelung lautet: Es besteht kein Grund zur Panik. Mindestens so klar aber ist das Einvernehmen beider auch darüber: Jetzt müssen Punkte her.

Dem Telefonat am gestrigen Abend war ein langer Arbeitstag für die Profis vorangegangen — mit intensivem Training. Und zuvor mit einer nachhaltigen Aussprache. Fritzmeier sagt: „Wir hatten eine lange Teamsitzung. Fünf Mal zu verlieren ist schlecht. Es ist aber jetzt nicht die Zeit für Aktionismus. Wir müssen unsere Möglichkeiten nutzen. Und dafür muss jeder alles einbringen.“ Was gemessen an den bisherigen Ergebnissen und Leistungen auch heißt — sich wehren, da wo es gefordert ist, sich auf das besinnen, was ein Team zum Erfolg führt. Wenn jeder, seinen Teil nach seinen Qualitäten dazu beisteuert — und Egoismen nicht auf dem Eis gelebt werden.

Offensichtlich sind einige der Profi selbst ein wenig überrascht worden von der Tatsachen, dass es nicht läuft, wie Vorbereitung, Tests und die Spiele in der Champions League es vermuten ließen. Dass nach sechs Spielen nur vier Punkte verbucht sind. Dass an den beiden vergangenen Wochenenden nicht ein Punkt gutgeschrieben werden konnte. Dass der Elan, mit dem die Mannschaft den Saisonauftakt gegen Mannheim angenommen hatte, irgendwo zwischen Köln, Nürnberg, Ingolstadt und Iserlohn verblast ist. Stattdessen sind Verunsicherung und Verzagtheit ungeliebte Kollegen im Spiel der Pinguine geworden.

Fritzmeier kritisiert bei allen kleinen Stellschrauben, die es zu justieren gäbe: „Es fehlt der letzte Drive, die letzte Konsequenz, der letzte Biss.“ Manchmal müsse man eben auch das Glück erzwingen. Keine leicht Aufgabe vor den nicht wenig fordernden Spielen am Freitag im König-Palast gegen Wolfsburg und am Sonntag bei den Eisbären Berlin (14 Uhr) gemeinsam einen Weg zu finden, sportlich wieder in die Spur zu kommen. Ein psychologisches Moment, dass dem Team Zuversicht geben würde, wäre, einmal in Führung zu gehen. Der Schlüssel auf dem Weg dahin liegt, wie bei allen verunsicherten Mannschaften, im Besinnen auf das Wesentliche — einfach spielen, klar spielen, konsequent spielen.