DEL Dezimierte Pinguine verlieren in Düsseldorf
Krefeld · Die Krefeld Pinguine haben am 3. Spieltag des MagentaSport-Cups die 2. Niederlage kassiert. In Düsseldorf gab es eine knappe 1:2-Pleite.
Ja, sie gingen alle gemeinsam zum Aufwärmen aufs Eis in der Düsseldorfer Arena. Die verbliebenden Spieler der Krefeld Pinguine wollten sich am Dienstagabend ganz auf das Sportliche fokussieren (Alle Highlights von Magentasport im Video). Laurin Braun sagte auf die Frage nach den Problemen der Pinguine in den vergangenen Tagen: „Nichts.“ Das Team und er seien schließlich in ihren Privat-Pkw nach Düsseldorf gekommen, um Eishockey zu spielen und „nicht zu erzählen“. „Wir haben mit dem Protest gezeigt, dass es einen Zusammenhalt gab und jetzt im Team wird der Halt noch da sein“, schob Braun dann in Anspielung auf den Boykott in der Vorwoche doch noch hinterher.
Rund vier Stunden vor dem Spiel hatten sich die Krefeld Pinguine erstmals offiziell zu den Ereignissen der vergangenen Tage geäußert und dabei den Abgang von gleich fünf Spielern bekanntgegeben. Während Kris Foucault, Eugen Alanov, Colin Smith und Wade Bergman den DEL-Klub mit sofortiger Wirkung verlassen, stand Torsten Ankert in Düsseldorf noch auf dem Eis. Der Kapitän soll auch am Freitag gegen Bremerhaven noch zum Einsatz kommen. Ab dem 1. Dezember kann sich Ankert dann aber eine neue Herausforderung suchen. „Für mich bot sich nun die Perspektive, anderweitig noch einmal Fuß zu fassen. Ich wünsche dem Club den größtmöglichen Erfolg und möchte mich für die Unterstützung der Fans in all der schwierigen Zeiten bedanken.“
Wohin es Ankert zieht, ist noch unklar. Der einst als Top-Transfer gefeierte Kris Foucault bat die Pinguine indes um einen Aufhebungsvertrag und wird sich den Eisbären Berlin anschließen. Von den Pinguinen heißt es: „Kris hat sich dazu entschieden, den Verein zu verlassen. Aus sportlicher Sicht bedauern wir auch diese Entscheidung, da Kris in den beiden Spielen gezeigt hat, welches Potential in ihm steckt.“ Aus Berlin war hingegen zu vernehmen, dass der Stürmer in der Hauptstadt wie auch schon zuvor in Ingolstadt, wo Foucault noch in der Vorsaison gespielt hatte, angeboten worden sei.
Während Eugen Alanov ebenfalls innerhalb der DEL zu der Düsseldorfer EG wechselt und beim Spiel am Dienstagabend bereits für die Landeshauptstädter auf dem Eis stand, wird Colin Smith die DEL verlassen. Der Kanadier wechselt nach Schweden und wird künftig in der zweithöchsten Spielklasse, der Allensvenskan, auf dem Eis stehen. Die sportliche Zukunft von Wade Bergman ist indes noch unklar.
Die Abgänge sind namhaft und werden es den Krefeldern deutlich erschweren, eine schlagkräftige Truppe zum Ligastart am 17. Dezember aufbieten zu können. Für Ex-Pinguin und Fernsehexperte Herberts Vasiljevs sind die Probleme aber hausgemacht. „Wenn du einen Spieler holst, muss der sich auch wohlfühlen, man muss respektvoll rüberkommen. Und das ist in Krefeld jetzt nicht der Fall, sonst wären die Spieler jetzt nicht abgehauen. Die Bombe war ja eigentlich, dass der Trainer abgehauen ist, ein erfahrener Coach, der eigentlich schon alles erlebt hat. Der sagt, in Krefeld ist so viel Unruhe, hier kann ich nicht arbeiten“, analysierte Vasiljevs vor der Partie in Düsseldorf.
Auf dem Eis stand dann am 3. Spieltag in Düsseldorf mit Leon Niederberger auf Seiten der Krefelder gleich auch noch ein Debütant. Ausgerechnet Ex-Pinguin Eugen Alanov vergab die erste Großchance der Partie. Jonas Johansson, der erneut im Tor der Pinguine stand, entschärfte (3.). Erst im zweiten Abschnitt klingelte es dann aber. Jerome Flaake traf im Powerplay (25.), Vinny Saponari antwortete nach Videobeweis prompt (34.) – 1:1.
Die Partie bewegte sich danach auf einem eher dürftigem Niveau. Erst im Schlussdrittel fiel dann die Entscheidung. Maximilian Kammerer traf für die Hausherren zum verdienten Sieg (56.).