KEV Die Mängelliste der Krefeld Pinguine
Die Gründe für die Krise: Häufung individueller Fehler, ausbleibende Torausbeute, schlechtes Überzahl- und Unterzahlspiel.
Krefeld. Es ist die Höchststrafe, wenn die Gästefans laut hörbar Hohngesänge anstimmen, sich beginnen lustig zu machen. „Ihr seid Letzter — jeder weiß warum“, intonierten die Haie-Fans im rheinischen Derby, das 3:4 markierte die sechste Pleite der Krefeld Pinguine in Folge. Drei Null-Punkte-Wochenenden.
Vier Wochen führt Franz-David Fritzmeier jetzt Regie an der Bande und in der Kabine der Pinguine. Nach dem zweiten Null-Punkte Wochenende hatte er vergangenen Montag noch Zuversicht verbreitet, sagte im Gespräch mit unserer Zeitung selbstbewusst: „Die Punkte werden kommen.“ Aber wann? Das Derby hat nun auch Fritzmeier einen Schlag versetzt. Nach dem Schock des Gegentores 46 Sekunden vor Spielende sagt er: „Wir werden das analysieren und Konsequenzen daraus ziehen. Ich bin schwer enttäuscht. Individuelle Fehler bringen uns immer wieder aus dem Konzept. Jeder hat seine eine Chancen gehabt. Insgesamt funktioniert die Mannschaft. Nur diese Fehler müssen aufhören.“
Zwei Wechselfehler im letzten Drittel, einer in der 59. Minute. Das ist amateurhaft. Scott Valentine hetzte Richtung Bank, sprang über die Bande — die Strafe aber war nicht mehr abzuwenden. Weil Oliver Mebus den Wechsel wieder abdreht, auf dem Eis blieb. Fritzmeier: „Ich habe mit ihm darüber deutlich gesprochen. Oliver ist ein guter Spieler, aber er muss lernen, 60 Minuten konstant zu spielen.“
Unter Fritzmeier ist es sogar noch schlechter geworden — vier Tore in 40 Versuchen, genau zehn Prozent. Insgesamt 12,7 Prozent in der Saison. Das ist ein wesentlicher Grund, warum knappe Spiele verloren gehen. In den letzten drei Spielen sogar kein Tor in 20 Versuchen.
Auch hier eine leichte Verschlechterung. 26 mal kein Tor kassiert in 34 Spielen, macht 76,5 Prozent. Gesamtsaison 77,7 Prozent. Gegen Köln waren es wieder drei Unterzahl-Gegentore. Zuvor waren es zwei Spiele ohne Gegentor in Unterzahl.
Nur sechs Tore in den letzten vier Spielen — das sind 1,5 Tore pro Spiel. Mit solch einer Quote ist es schwer, zu gewinnen. Gegen Köln war zumindest das Debüt von Mark Hurtubise mit zwei Treffern ein Lichtblick. István Sofron hat seit zehn Spielen nicht getroffen, ebenso wie Herberts Vasiljevs. Kapitän Daniel Pietta hat gegen Köln sein erstes Tor in den letzten zwölf Spielen erzielt. Norman Hauner hat seit dem dritten Spieltag nicht mehr getroffen.
Henrik Eriksson war in Iserlohn die tragische Figur. Erst stand er alleine vor Iserlohns Torhüter, im Gegenzug kassieren die Pinguine das Gegentor. Auch weil Eriksson Jaspers etwas aus den Augen verliert. Auch beim zweiten Treffer von Conolly kommt Eriksson zu spät.