Die Pinguine nach den Play-offs: Pavlov zieht es nach Russland
Der Trainer der Pinguine hat ein lukratives Angebot vorliegen. Der Klub sucht schon einen Nachfolger.
Krefeld. Die Eishockey-Saison 2008/2009 ist für die Krefeld Pinguine durch die 0:5-Niederlage im siebten Play-off-Viertelfinalspiel der DEL am Donnerstagabend in Düsseldorf beendet. Und vermutlich auch das Kapitel Igor Pavlov. Denn den Cheftrainer der Krefelder zieht es in die russische Eliteliga KHL. Dem 44-Jährigen liegt ein lukratives Angebot vor, das er nur zu gerne annehmen möchte. Aber nicht nur des Geldes wegen, sondern auch weil er sich sportlich weiter entwickeln wolle. "Es ist ein Schritt nach oben für einen Trainer, denn da kommt man sportlich auf ein ganz anderes Level", sagte Pavlov.
Die Verantwortlichen der Krefeld Pinguine, die Mitte Februar von ihrer Option Gebrauch gemacht hatten, um den Coach ein weiteres Jahr an den Klub zu binden, wissen seit einigen Wochen von dem russischen Angebot und den Wechselabsichten Pavlovs. "Das kommt für uns nicht überraschend", sagte Pinguine-Geschäftsführer Wolfgang Schäfer.
In den kommenden zehn Tagen, so schätzt der scheidende Coach, dürften die letzten Details geklärt sein. Da wird es in erster Linie um die Höhe der Transferentschädigung gehen, die die Pinguine erhalten werden. Man wird sich auch da wohl einigen. "Wir gehen fair miteinander um. Wenn ein Trainer sich verbessern kann, sollte man ihm keine Steine in den Weg legen. Man sieht sich im Leben schließlich immer zweimal. Jetzt ist alles eine Verhandlungssache. Es muss geklärt werden, unter welchen Bedingungen, Igor frei zu bekommen ist.", sagte Schäfer, der Pavlov natürlich gerne gehalten hätte. "Er hat hier sehr gute Arbeit geleistet. Wir hatten noch viel mit ihm vor. Jetzt müssen wir einen Trainer suchen, der zur Mannschaft passt", so der Geschäftsführer.
Gespräche mit potenziellen Nachfolgern haben die Pinguine noch nicht geführt. "Wir haben keinen in der Hinterhand", so Schäfer. Dennoch: "Eine kleine Vorarbeit habe ich natürlich schon geleistet", sagte der Sportliche Leiter Jiri Ehrenberger, "auf dem deutsche Markt sind sicherlich Trainer zu finden, die mit dieser jungen Mannschaft arbeiten können".
Naturgemäß kommt da auch der "Co" ins Spiel. Zumindest Pavlov kann sich seinen Assistenten Reemt Pyka als Chefcoach vorstellen. "Remy hat in Krefeld sehr viel geleistet. Irgendwann muss er ja mal anfangen, als Cheftrainer zu arbeiten. Er kennt die Mannschaft und würde sich sicherlich auch als Headcoach weiter entwickeln", sagte Pavlov.
Nur gut, dass Ehrenberger die anderen Baustellen größtenteils bereits abgearbeitet hat. Der Kader steht bis auf zwei, drei Positionen. Chris Heid und Shay Stephenson werden die Pinguine verlassen, Benedikt Schopper soll zwar einen neuen Vertrag unterschreiben, er hat aber ein Angebot, im Sommer an einem Trainingscamp eines NHL-Klubs teilzunehmen. Erst danach dürfte diese Personalie geklärt werden können. Jean-Francois Fortin, der an der Leiste operiert werden muss, zudem mit Job bei einer kanadischen Behörde liebäugelt, möchte Ehrenberger ebenfalls halten.