Drei späte Tore gegen die Pinguine
Bis zehn Minuten vor Spielende halten die Krefelder das Spiel in Mannheim offen — dann treffen die Gastgeber aber entscheidend.
Krefeld. Die Krefeld Pinguine haben ihr Auswärtsspiel in Mannheim gestern Abend mit 1:4 verloren. Die Niederlage fiel mit mindestens einem Tor zu hoch aus, denn bis zur 50. Minute konnte die Mannschaft von Trainer Rick Adduono das Spiel beim großen Favoriten ausgeglichen gestalten. Erst in der Schlussphase mussten die Krefelder drei Gegentreffer hinnehmen.
Die Pinguine hatten zu Spielbeginn ihren Wachmacher gefunden. Anders als in den beiden vergangenen Spielen gegen Bremerhaven und Düsseldorf verschliefen die Schwarz-Gelben die ersten Minuten nicht, waren von der ersten Sekunde an konzentriert. Zwar hatten die Gastgeber nach nur 16 Sekunden zwei Schüsse auf das Tor von Andrew Engelage abgegeben, doch es entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung.
Die Pinguine standen im neutralen Drittel sehr gut, die Kurpfälzer hatten Mühe mit dem Spielaufbau. Auch die erste Strafe überstanden die Krefelder ohne eine Torchance zuzulassen (7.). Doch ein individueller Fehler leitete den Rückstand ein. Kurt Davis kam in der Rückwärtsbewegung ins Straucheln, fiel hin, so dass Phil Hungerecker um den Verteidiger herumziehen und den Puck für Chad Kolarik auflegen konnte. Die Gelegenheit ließ sich der Mannheimer Torjäger nicht entgehen (13.).
Der Gegentreffer zeigte Wirkung, die Pinguine, die gestern auf ihren verletzten Topscorer Marcel Müller verzichten mussten, wirkten verunsichert und wurden häufiger in die Defensive gedrängt.
In der Drittelpause fassten die Krefelder offensichtlich neuen Mut, dominierten die ersten Minuten des Mittelabschnitts. Der verdiente Lohn war der Ausgleich durch Dragan Umicevic. Kevin Orendorz, der für Müller in Reihe eins stürmte, scheiterte noch an Chet Pickard, doch Umicevic lauerte am Pfosten und schoss den Abpraller aus kurzer Distanz zum 1:1 ins Netz (25.).
In den Folgeminuten konnten sich beide Torhüter mehrfach auszeichnen. Ausgerechnet als David Wolf für zwei Minuten auf die Strafbank musste, bekam das Spiel der Krefelder den nächsten kleinen Bruch. Engelage musste gegen vier Mannheimer mehrere Schüsse parieren, und als Wolf wieder aufs Eis zurückkehrte, nutzten die Gastgeber den Moment. Engelage bewahrte sein Team allerdings vor dem Rückstand. Die stärkste Parade zeigte der Kanadier, als Markus Kink aus kürzester Distanz vor ihm abzog, doch Engelage hatte die Scheibe unter dem Schoner gestoppt (39.).
Nachdem auch das letzte Drittel ausgeglichen begann, fiel die Vorentscheidung zehn Minuten vor Spielende. Bei angezeigter Strafe gegen Tommy Kristiansen, hatte Kolarik zu viel Platz auf dem Eis, den er zu seinem zweiten Treffer nutzen konnte (50.). Nach einer fragwürdigen Strafe gegen Nick St. Pierre waren die Mannheimer im fälligen Überzahlspiel durch Luke Adam zum 3:1 erfolgreich(54.). Der Wille der Pinguine war damit gebrochen. Daniel Sparre verlud Engelage drei Minuten vor Spielende zum Endstand (57.).
Die Pinguine rutschten mit der Niederlage auf den elften Platz ab — aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber Bremerhaven. Und warten weiter auf den ersten Auswärtspunkt. Der könnte am Freitag in Straubing folgen.