Duell der Überläufer im Kampf um die Spitze

eishockey Krefeld und DEG streiten heute im Derby um die Tabellenführung. Stephens und Ramsay spielen gegen ihre Ex-Klubs.

Krefeld/Düsseldorf. Ein Derby von besonderer Brisanz steht heute (19.30 Uhr) in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) an. Spitzenreiter Krefeld Pinguine empfängt den Tabellendritten Düsseldorfer EG. Während Krefeld zu den Überraschungsteams dieser Saison gehört, haben sich die Metro Stars erst durch fünf Siege in Serie bis auf einen Punkt an die Spitze herangearbeitet.

Rund 8000 Zuschauer werden im Krefelder König-Palast erwartet, das Derby schlägt schon im Vorfeld hohe Wellen. Abgesehen vom Heimvorteil der Krefeld Pinguine hat die Düsseldorfer EG personelle Vorteile, da sie erstmals in dieser Saison komplett antreten kann, während die Krefelder Verteidiger Jim Fahey (fünf Spiele gesperrt) ersetzen müssen und Shay Stephenson nach einer Rückenverletzung nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist.

„Beide Mannschaften sind laufstark und können schnell von Abwehr auf Angriff umschalten. Es wird in jedem Fall ein spannendes Spiel“, sagt Düsseldorfs Trainer Harold Kreis, der ebenso wie Igor Pavlov, der neue Coach der Krefelder, großen Anteil am Höhenflug seiner Mannschaft hat.

Die Brisanz wird dadurch geschürt, dass zwei Spieler vor Beginn dieser Saison die Seiten gewechselt haben. Stürmer Charlie Stephens wurde wegen sportlich schwacher Leistungen trotz eines laufenden Vertrages bei der DEG ausgemustert und wechselte nach Krefeld. Angreifer Ryan Ramsay ging den umgekehrten Weg. In Krefeld ist Stephens der Top-Scorer (5Tore/13 Assists), bei der DEG kehrt Ramsey (4/4) nach mehrwöchiger Verletzungspause ins Team zurück. Die bisherige DEL-Bilanz spricht für Krefeld, in 28Heimspielen siegten die Pinguine 16Mal.

DEG-Stürmer Ramsay ist jedenfalls froh, dass er wieder dabei ist. „Darauf habe ich hingearbeitet. Es ist immer etwas Besonderes, gegen seinen Ex-Klub zu spielen“, sagt der 25-Jährige und legt noch einmal nach: „Ich hatte den Eindruck, dass das Präsidium den Verein nicht so professionell führt, wie ich das aus Nordamerika gewohnt bin und wie es auch jetzt bei der DEG der Fall ist.“

Ramsay muss allerdings mit einem Platz in der vierten Reihe zufrieden sein, da Kreis ihn erst wieder langsam an die Mannschaft heranführen möchte. „Das Größte wäre es, wenn ich das Siegtor schießen würde“, sagt der Kanadier.

Gleiches erhofft sich auch Stephens, der in Krefeld förmlich aufblüht und mit Kapitän Herberts Vasiljevs und dem wiedergenesenen Boris Blank die Paradereihe der Pinguine (45 Scorerpunkte) bildet. „Wir haben eine gute Mannschaft, in der sich alle prima verstehen. Es macht hier richtig Spaß“, sagte der 27-Jährige. Spaß wollen sie auch heute wieder haben und nebenbei die Tabellenführung verteidigen. Die Pinguine brennen vor dem Derby. „Die Spieler sind so heiß, wir mussten sie im Training bremsen“, sagt Pavlov. Heute wird er es wohl unterlassen.