DEG kassiert eine bittere Derby-Niederlage

Das Team von Mike Pellegrims lässt fahrlässig drei wichtige Punkte liegen. Nach einem lange Zeit überlegen geführten Derby bei den Krefelder Pinguinen reißt dem Gast im Schlussabschnitt komplett der Faden.

Foto: Birgit Häfner

Krefeld. Wenn der Düsseldorfer EG am Saison-Ende für die Qualifikation zu den Play-offs drei Punkte fehlen sollten, dann werden sich die Spieler an den 24. September 2017 erinnern lassen müssen. Das Team von Mike Pellegrims verlor bei den Krefeld Pinguinen völlig unnötig mit 2:4 (1:0/1:1/0:3) und musste den Nachbarn in der Tabelle vorbeiziehen lassen. „Wir haben völlig den Faden verloren, sind nicht mehr in Zweikämpfe gekommen und waren am Ende viel zu passiv. Die Gegentore sind zu einfach gefallen“, sagte Timo Herden.

Mit der Nominierung von Timo Herden hatte DEG-Trainer Mike Pellegrims überrascht. Ausgerechnet im stets brisanten Straßenbahn-Derby und dann auch noch auswärts schickte der Belgier den 22-Jährigen erstmals in seiner Karriere zwischen die Pfosten einer DEL-Partie. Doch viel Arbeit bekam Herden zunächst nicht. Die Gastgeber begannen so langsam und kompliziert, wie sie auch am Donnerstag beim 2:4 gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven schon agiert hatten.

Krefeld Pinguine gewinnen 4:2 gegen die DEG
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Krefeld Pinguine gewinnen 4:2 gegen die DEG

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Die DEG konnte daher rasch die Kontrolle über das Geschehen erlangen. In der fünften Minute musste Krefelds Schlussmann Andrew Engelage bereits hinter sich greifen. Darryl Boyce gewann ein Bully, passte zu Spencer Machacek und der düpierte Engelage mit einem Bauerntrick. Eine frühe Führung, welche der DEG natürlich in die Karten spielte. Die eh schon verunsicherten Gastgeber fanden keine Linie, produzierten teilweise haarsträubende Fehlpässe und wussten sich oft nur mit unerlaubten Weitschüssen zu befreien.

Die DEG aber verpasste es, gegen die von den eigenen Fans früh mit Pfiffen bedachten Pinguine nachzulegen. Die Chancenverwertung bleibt weiter das große Manko. Lediglich Bartas Schuss an den Pfosten hätte fast gepasst. Zu wenig bei im ersten Drittel 15:4 Schüssen aufs Tor. Und wie so oft beim Eishockey sollte sich dies später rächen.

Der KEV kam nun besser ins Spiel, nach einem Scheibenverlust von Ebner scheiterte Umicevic an Herden (25.). Insgesamt aber hatte die DEG — auch wegen ihrer Überlegenheit am Bullykreis — weiterhin mehr von der Partie, besonders der flinke Kammerer stürzte die Pinguine immer wieder in Verlegenheit.

Kammerer war es dann auch, der mit einem schönen Solo in der 32. Minute das längst fällige 2:0 erzielte. Die Entscheidung? Mitnichten — aus dem Nichts konnte Schymainski fünf Minuten später verkürzen. Als die DEG zu Beginn des Schlussdrittels auch noch eine Überzahl-Situation nicht zu nutzen wusste, bekamen die Hausherren endgültig Oberwasser. Dragan Umicevic bediente Marcel Müller, der Herden keine Chance ließ (47.), vier Minuten später jagte Schymainski den Puck zum 3:2 für Krefeld in den Winkel.

Geschockt verlor die DEG den Faden, erst gegen Ende des Spiels wurde wieder Druck aufgebaut. Natürlich machte Herden auch noch Platz für einen sechsten Feldspieler, doch der Schuss des an diesem Nachmittag überragenden Schymainski fand 34 Sekunden vor der Schlusssirene den Weg ins leere Tor. „Wir sind sehr gut gestartet, haben dann aber unseren Weg mehr und mehr verlassen. Wir müssen ganz schnell lernen, dass Eishockey aus drei Dritteln und nicht nur aus einem Drittel besteht“, sagte Mike Pellegrims.