Düsseldorfer EG DEG holt einen Punkt in Wolfsburg
Lange Zeit neutralisieren sich die beiden Mannschaften. Am Ende jubeln die Grizzlys über ein 3:2 nach Verlängerung.
Es werde „sehr interessant, vielleicht auch lustig“, hatte Mike Pellegrims im Vorfeld des Spiels seiner Düsseldorfer EG bei den Grizzlys Wolfsburg gesagt. Schließlich sind der neue DEG-Trainer und Grizzlys-Coach Pavel Gross ja seit Jahren eng befreundet. Bereits als Spieler waren sie zusammen in Mannheim und Berlin aktiv, nachher dann als Übungsleiter in Wolfsburg, wo Pellegrims Gross’ Assistent war. Man darf also davon ausgehen, dass die beiden sich und ihre Vorstellungen vom Eishockey kennen.
So war es vielleicht gar nicht überraschend, dass sich ihre Teams am gestrigen fünften Spieltag der Deutschen Eishockey Liga über weite Strecken neutralisierten. Was für Taktik-Liebhaber durchaus interessant war, nur lustig war das nicht. Was auch an der Geisterkulisse von 2480 Zuschauern in Wolfsburg lag. Aber vor allem an dem Geschehen auf dem Eis. Folgerichtig teilten sich die beiden Teams am Ende die Punkte. Aber weil die Gastgeber in der Verlängerung genauer zielten, behielten sie den Extra-Punkt und gewannen mit 3:2 (0:0, 1:1, 1:1, 1:0).
„Wir haben sehr gut mitgehalten gegen sehr starke Wolfsburger“, sagte Torhüter Mathias Niederberger und sprach von „einem gewonnenen Punkt“. Und das stimmte irgendwie auch, immerhin sind die Wolfsburger zuletzt zwei Mal in Folge Deutscher Vizemeister geworden und hatten erst am Sonntag die Neuauflage des Finals gegen den EHC München gewonnen. Andererseits war es der erste Saisonsieg der Niedersachsen, die bislang irgendwie neben sich und nicht ohne Grund auf dem letzten Platz standen.
So sah das Spiel dann auch aus. Zwar war es jederzeit verbissen geführt, mit zwei Mannschaften, die sich in jeden Zweikampf warfen, flink auf ihren Schlittschuhen unterwegs waren und defensiv gut standen, in Sachen Kreativität, Spielfreude und Passgenauigkeit war aber noch massig Luft nach oben.
Für die Düsseldorfer galt das einmal mehr in Überzahl. Gleich im ersten Abschnitt hatten sie drei Gelegenheiten, mit einem Mann mehr auf dem Eis in Führung zu gehen, doch meist kamen sie nicht mal in die Aufstellung.
Wie es besser geht, zeigten die Gastgeber, als Gerrit Fauser einen Schlagschuss ins Tor jagte (30.). Es war bereits der sechste Treffer, den die DEG in dieser Saison in Unterzahl kassierte. Und der nächste nach einer unnötigen Strafe: Kapitän Darryl Boyce hatte in der gegnerischen Zone gefoult. Anstatt sich aber danach in ihr Schicksal zu ergeben, kämpfte sich die DEG zurück und kam kurz vor dem Drittelende zum Ausgleich, als Max Kammerer einen Schuss von Stephan Daschner abfälschte.
Fast wäre sogar noch mehr drin gewesen, nachdem Marco Nowak einen Penalty zum 1:2 verwandelte (50.), doch kurz vor Schluss glich Jeremy Dehner aus. In der Verlängerung schloss Mark Voakes dann einen Konter zum 3:2 ab.
Morgen (16.30 Uhr) dürfte es wieder interessant werden, wenn die DEG zum ersten Derby der neuen Saison nach Krefeld fährt. Nur lustig wird es wohl auch dort nicht, allerdings aus anderen Gründen als gestern Abend in Wolfsburg.