Eine Reihe voller Probleme

Die Fans der Pinguine sind sauer. Gegen Hamburg und Straubing steht sehr viel auf dem Spiel.

Krefeld. Der Worte sind genug gewechselt, jetzt müssen Taten folgen. Denn auch die Anhängerschaft der Krefeld Pinguine hat mittlerweile die Nase voll von den vereinsschädigenden Nebengeräuschen der vergangenen Wochen. Die Fans kündigen Aktionen vor dem Heimspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am Freitagabend gegen die Hamburg Freezers an, wobei zu befürchten ist, dass der König-Palast kaum mehr als zu einem Drittel gefüllt sein wird. Ein Protest also in vergleichsweise leerer Halle. Denn die Pinguine haben die zahlende Kundschaft erfolgreich vergrault - durch eine dürftige sportliche Bilanz zum einen, durch den Ärztestreit und das damit verbundene Theater andererseits.

Was den besorgniserregenden Zuschauerrückgang angeht, hat die Führungscrew der Pinguine eindeutig der Sportlichen Leitung den Schwarzen Peter zugeschoben. "Die Mechanismen kennt jeder, wir müssen reagieren, wenn der Sport die wirtschaftliche Situation bedroht", sagte Wilfrid Fabel auf der Pressekonferenz nach der Gesellschafterversammlung (wir berichteten gestern).

Klarer hätte das Ultimatum nicht formuliert werden können. Und sowohl der Sportliche Leiter Jiri Ehrenberger als auch Trainer Martin Jiranek wissen, was die Stunde geschlagen hat. Vor allem Jiranek, der als schwächstes Glied in der "Mechanismus-Kette" ausbaden soll, was zum Großteil andere verursacht haben.

"Das Spiel gegen Hamburg ist ganz, ganz wichtig", sagt Jiranek, "die Spiele gegen Hamburg und Straubing an diesem Wochenende haben Play-off-Charakter", sagt Ehrenberger. Um die Bedeutung der beiden letzten Begegnung vor der Länderspielpause wissen beide. Und wie eingangs erwähnt, müssen jetzt Taten folgen. Zunächst heute gegen Hamburg, dann am Sonntag in Straubing, um mit zwei Siegen im Rücken in die Pause gehen zu können, um die eigene Position zu sichern und schließlich auch um die zahlende Kundschaft zurückzugewinnen.

Leicht wird das nicht. Erst recht nicht angesichts der Ladehemmung, von der bislang drei der vier Angriffsformationen befallen sind. Deshalb stellt Martin Jiranek erneut um, lässt ausgerechnet seine drei Problemkinder Rob Globke (3 Tore), Lynn Loyns (2 Tore) und Serge Payer (ohne Tor) gemeinsam aufs Eis. Danach steht für das Trio die Unterhaltung mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Schulz an. Und die dürfte ihnen nach einem erfolgreichen Wochenende wesentlich leichter fallen.