Fan-Hearing beim KEV: Caron bleibt ein Pinguin

Aufsichtsrat-Chef Wolfgang Schulz verkündet beim Fan-Hearing die Vertragsverlängerung. Verhältnis zum König-Palast belastet, der Pinguine-Boss droht mit Abschied.

Würde man den Andrang beim Fan-Hearing am Donnerstagabend als Maßstab für den Besuch der Heimspiele anlegen — die Krefeld Pinguine wären aller Zuschauerprobleme entledigt. Tradition verpflichtet offensichtlich.

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Beim Fantreffen 2016 war der Business-Club im König-Palast gefüllt, im Vorjahr voll, heuer war er proppenvoll. Ein Drittel der Interessierten mussten mit Stehplätzen vorlieb nehmen. Es ist ein bisschen so wie auf Schalke oder auch in Dortmund, als dort die Fußballclubs sportliche Krisen durchlitten. Auf Dauer mag der Fan das offensichtlich nicht. Und so wollten sie wissen nach Tabellenplatz 13 und zweimal als Tabellenletzter einer Spielzeit, wie es weitergeht.

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Fan-Hearing der Krefeld Pinguine
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Wolfgang Schulz, Aufsichtsrat-Vorsitzender, sagt zur sportliche Situation ungeschminkt: „Das ist nicht akzeptabel. Das ist nicht Anspruch der Krefeld Pinguine, der Stadt und auch nicht mein persönlicher.“ Da hörte die Fangemeinde noch gespannt zu, wartend auf Neuigkeiten. Die präsentierte Schulz dann nach rund 45 Minuten. „Jordan Caron wird zurückkommen.“ Es waren gar erlösende Jubelschreie der Fans zu hören. Carons verheißungsvoller Einstand im Oktober stoppte eine Verletzung am Ellbogen. In nur acht Spielen, die er für die Pinguine auf dem Eis war, erzielte er immerhin zehn Scorerpunkte.

Der Club bestätigte die Verpflichtung eines Trainers. Schulz sagt: „Er spielt noch Play-offs. Daher können wir seinen Namen noch nicht preisgeben. Er ist aber in alle Entscheidungen eingebunden.“ Als Moderator Kristian Peters-Lach wissen wollte, wo er denn Play-offs Spiele, womöglich in Deutschland, antwortet Schulz mit Lachern auf seiner Seite: „Irgendwo in Europa, Kanada oder USA.“

Der neue Trainer schaue gerade Videos der Spieler an, die noch nicht vom Club verabschiedet sind, aber auch noch keinen neuen Vertrag haben - etwa Davis, Umicevic, Ness, Mieszkowski, Hofland, Miller und Faber. Schulz propagierte angesichts der aktuellen Situation ein Wir-Gefühl, um Standortnachteile auszugleichen. Schulz sagt: „Wir brauchen die Unterstützung der Krefelder Unternehmen, der Stadt und des König-Palasts. Wir müssen ein Team sein.“

Gleichwohl ist das Verhältnis zur Seidenweberhaus Gmbh, zum König-Plast und zu Geschäftsführer Paul Keusch offensichtlich belastet. Schulz reklamierte die fehlende Einbindung beim Deutschland-Cup, fragte: „Wie kann es sein, dass es einen Deutschland-Cup gibt, ohne dass das örtliche Eishockey-Team eingebunden ist.“ Schulz lobte im Rahmen der Verhandlungen um den neuen Mietvertrag namentlich die politischen Vertreter im Aufsichtsrat der Seidenweberhaus Gmbh; Hans Butzen und Manfred Läckes. Beklagte zugleich den Standortnachteil, keinen Biersponsor wie sie ihn fast alle anderen Konkurrenten hätten. Der Mietvertrag des König-Palastes mit der Seidenweberhaus läuft 2019 aus, daher ist der Vertag mit den Pinguinen auch nur um ein Jahr verlängert worden. Schulz sagte, er habe gehört, es würde bereits mit einem neuen Biersponsor verhandelt. Wenn dem so sei und die Pinguine erneut nicht am Bierverkauf partizipieren, „ist der Standort Krefeld nicht mehr zu halten. Und dann bin ich auch nicht mehr dabei. Dann ist für mich Schluss.“ Sollte dem nicht so sein, gehe er nicht von Bord.