Köpa klagt: Pinguine doppelt unter Druck

Aufsichtsratsvorsitzender: Darlehen wird nicht gekündigt.

Krefeld. Im Streit zwischen dem König-Palast und den Krefeld Pinguinen sollen nun Gerichte entscheiden. Der Aufsichtsrat der Seidenweberhaus GmbH als Betreiber des Köpa hat auf einer Sondersitzung gestern mehrheitlich beschlossen, den Rechtsweg einzuschlagen.

„Vertragsbruch hat Folgen“, so war eine entsprechende Presseinformation „im Streit um die widerrechtliche Übernahme des Kartenvertriebs der Krefeld Pinguine GmbH von der Seidenweberhaus GmbH“ überschrieben. Weiter heißt es: „Die Krefeld Pinguine haben durch die Übernahme des Kartenvertriebs gegenüber der Seidenweberhaus GmbH nicht nur Vertragsbruch begangen, sondern es ist auch der SWH GmbH ein erheblicher Schaden entstanden, der nun gerichtlich eingefordert wird. Der Aufsichtsrat nimmt das Angebot des KEV über Verhandlungen sehr gerne an. Voraussetzung für die Gesprächsaufnahme ist aber, dass die Krefeld Pinguine den Urzustand des Kartenvertriebs in Kürze wieder herstellen.“

Aufsichtsratschef Wolfgang Feld betonte, man sei sich im Gremium trotz unterschiedlicher Meinungen zum sofortigen Vorgehen einig gewesen, dass man sich dieses Vorgehen der Pinguine nicht bieten lassen könne: „Wir sind den Bürgern gegenüber verantwortlich.“ Trotz der angekündigten Klage habe der Köpa damit noch einen „sanften Weg“ eingeschlagen. Anwälte hätten signalisiert, dass sogar eine sofortige Kündigung des Stundungsdarlehens über 260 000 Euro an die Pinguine möglich gewesen wäre, so Feld. „Aber wir wollen ja konstruktiv vorgehen.“

Die Pinguine stehen nun doppelt unter Druck. Zum einen in Krefeld, wo der König-Palast mittlerweile alle für Eishockey eingesetzten Dienstleister zur Rechnungsstellung an die Pinguine verwiesen hat. Zum anderen bei der Deutschen Eishockeyliga (DEL).

Denn für eine DEL-Lizenz ist ein gültiger Vertrag mit einer Heimspielstätte unbedingt notwendig. Und den könnten die Pinguine ja nun selbst gekündigt haben, als sie den Bestandteil Ticketing aufkündigten.

Auch wenn darüber Juristen streiten dürften, bei der Lizenzvergabe ist der Streit kein Pluspunkt. Als sich 2004 der damalige Pinguine-Geschäftsführer Wolfgang Schäfer weigerte, den Vertrag mit dem Köpa unter anderem wegen der Ticket-Regelung zu unterzeichnen, wurde er vom damaligen Pinguine-Aufsichtsrat dazu angewiesen. Aufsichtsrat damals wie heute: Wolfgang Schulz.