DEL Krefeld Pinguine: Bei Niklas Postel klappt es im 75. DEL-Spiel
Krefeld · Niklas Postel hat bei der knappen Derbyniederlage in Köln mit einem Tor und einer Vorlage geglänzt.
Ein kurzer Plausch noch mit Gegenspieler Lucas DuMont auf dem Eis, dann musste Niklas Postel nach der knappen Derbyniederlage zum standardmäßigen Interview auf dem Eis antreten. Einen Gang, den der 22-Jährige in dieser so trostlosen Saison für die Krefeld Pinguine schon so oft angehen musste. Und doch, dieses Mal hatte der in Schongau geborene Stürmer trotz der erneuten Niederlage – es war die 17. Pleite im 19. Saisonspiel – ganz schön etwas mitgebracht. Denn Postel lieferte nach zuletzt nicht ganz einfachen Wochen eine starke Leistung gegen die Haie ab und erzielte sein erstes Tor in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Zudem gab der Center die Vorlage zum Geburtstagstreffer von Kapitän Martin Schymainski. Doch ein Grund sich zu freuen? „Wenn es nach mir geht, können wir das Gespräch jetzt nach jedem Spiel mit dieser Frage beginnen“, sagte ein bedachter Niklas Postel auf die Aussage hin, ob ein Tor und eine Vorlage ihn an diesem Abend zufriedenstellen würden.
Für den Puck sucht der Stürmer noch einen Platz daheim
75 Spiele in der höchsten deutschen Eishockeyliga hatte es gebraucht, bis ein Schuss des 22-Jährigen den Weg ins gegnerische Tor fand. „Ich habe mich endlich mal belohnt und wir sind als Team dann ganz gut im ersten Drittel gestartet.“ Am Ende überwog aber trotz eines guten Auswärtsauftritts der Krefelder wieder einmal der Frust über die am Ende vergebenen Punkte. „Es ist einfach enttäuschend, wenn wir in den ersten beiden Dritteln so hart arbeiten und Köln uns sogar zweimal die Chance gibt, das Spiel mit nach Hause zu nehmen. Am Ende müssen wir es einfach konsequenter runterspielen – mich mit eingeschlossen.“ Und doch besitzt das erste DEL-Tor natürlich einen besonderen Stellenwert in der Karriere eines jeden jungen Eishockeyspielers. „Ich muss mir noch überlegen, wo der Puck hinkommt“, sagte Postel dann doch mit einem Lächeln im Gesicht. Nachdem der 22-Jährige in der Vergangenheit zuletzt auch mal auf der Tribüne hat Platz nehmen müssen, scheint er unter Cheftrainer Clark Donatelli seine Fähigkeiten im Training und jetzt auch in den Spielen unter Beweis stellen zu können. An der Seite von Filips Buncis und Leon Niederberger stellt Postel derzeit den Center in der dritten Angriffsformationen bei den Krefeld Pinguinen. Auch in Powerplay und Unterzahl wird der in der Salzburger Juniorenakademie ausgebildete Linksschütze regelmäßig eingesetzt.
Neben Postel konnten auch Lucas Lessio – viertes Spiel in Folge mit einem Punktgewinn – sowie Artur Tyanulin (sechstes Saisontor) und Martin Schymainski (viertes Saisontor) in Köln auf sich aufmerksam machen. Generell scheint die Mannschaft von Clark Donatelli auf dem Eis einen besseren Plan gefunden zu haben, im Rahmen der begrenzten spielerischen Fähigkeiten doch erfolgreich Eishockey zu spielen. Ein Beleg dafür ist zweifellos, dass die Pinguine in drei der vergangenen vier Begegnungen punkteten. Und doch wartet Donatelli weiterhin auf seinen ersten Sieg mit den Pinguinen. Dass dieser in Köln nicht gelang, lag auch an einer Reihe individueller Fehler im Spiel der Pinguine. Vor den ersten beiden Gegentreffern gaben Maximilian Gläßl und Mirko Sacher keine gute Figur ab. Beim Ausgleich zum 4:4 ließ Marvin Cüpper den Puck nach einem Schuss von der blauen Linie abprallen. Den Nachschuss brachte Frederik Tiffels über die Linie. Im Penaltyschießen gab es für Cüpper dann gegen Marcel Barinka und Jason Akeson nichts zu halten.
Von der Bank aus erlebte Toptalent Luca Hauf sowohl das letzte Drittel als auch die Verlängerung. Immerhin 6:42 Minuten durfte der erst 17-Jährige in Köln bei seinem ersten DEL-Auftritt überhaupt auf dem Eis stehen. Sein Zeugnis: Unauffällig. Für die Highlights sorgten an diesem Abend seine Teamkameraden.