DEL Krefeld Pinguine: Der Kapitän bleibt an Bord
Krefeld · Die Krefeld Pinguine verlängern den Vertrag mit Martin Schymainski um ein Jahr.
Die Arme hat er auf den Tisch abgelegt. Entspannt, ja fast schon ein wenig befreit sitzt Martin Schymainski im Presseraum an der Westparkstraße. Abgesehen von den Tonproblemen während seines Statements hatte der jetzige und auch zukünftige Kapitän der Krefeld Pinguine beste Laune.
Der Ur-Pinguin hat seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. „Der Kapitän bleibt an Bord!“ – So titelte der DEL-Klub prominent in den sozialen Medien. „Ich freue mich, dass ich ein weiteres Jahr für die Pinguine spielen werde. Wir haben diese Saison als Mannschaft hart gearbeitet und uns immer weiter verbessert“, sagt der mittlerweile 35-Jährige, für den es daher klar gewesen sei, „dass ich weiterhin gerne Teil des Prozesses bleiben möchte.“
Nicht nur „Schymi“ haben die letzten vier Spiele der nun abgelaufenen Saison positiv gestimmt. Besonders vor den Duellen gegen die Adler Mannheim befürchteten einige Fans ein ähnliches Debakel wie beispielsweise gegen ähnlich starke Münchener. Doch die Mannschaft von Trainer Clark Donatelli verkaufte sich teuer. In der Yayla Arena nahmen die Pinguine bei der 0:1-Pleite nach Penaltyschießen gar einen Punkt mit, auch bei den Kurpfälzern zog man sich mit einer 2:4-Niederlage achtbar aus der Affäre.
„Wir haben uns nie aufgegeben in den letzten Wochen und ich finde, das konnte man sehen. Es war ein schwieriges Jahr, aber wir haben uns weiterentwickelt über die letzten Spiele. Das müssen wir jetzt mitnehmen“, erklärt Schymainski, der in den Planungen von Geschäftsführer und Sportdirektor Sergey Saveljev in doppelter Hinsicht eine große Rolle spielt: „Martin ist auf und neben dem Eis ein Schlüsselspieler und seine Einstellung zum Sport und Wille sind vorbildlich. Er hat die Mannschaft als Kapitän zusammen mit seinen Assistenten durch eine sehr schwere Saison geführt und dabei immer wieder den richtigen Ton getroffen.“
Schymainski erzielte sieben Treffer in 37 Begegnungen
Während seine Einstellung, die Arbeitsmoral und seine Führungsqualitäten unbestritten sind, steigerte sich der Angreifer zuletzt auch sportlich. Im Vergleich zur Saison 2019/20 schraubte er seine Torausbeute deutlich hoch. Letztes Jahr zwei Tore in 25 Spielen, waren es diese Saison sieben in 37 Begegnungen. Dazu kommen sechs Vorlagen. Neben Filips Buncis und Tom-Eric Bappert ist Schymainski der einzige Pinguine-Spieler, der alle Saisonspiele absolviert hat. Ein echter Dauerbrenner. Auch die Anzahl seiner Abschlüsse hat sich von 1,12 auf 1,48 erhöht. Die Begründung für die guten Werte scheint relativ einfach: Schymainski bekommt in dieser Saison deutlich mehr Eiszeit als in der vergangenen Saison. Letztes Jahr waren es im Schnitt 13:56 Minuten pro Spiel, diese Saison 16:34 Minuten. Auch deshalb freut sich Saveljev, „dass er uns als verdienter Spieler noch mindestens ein Jahr beim Neuaufbau helfen und die jungen Spieler als wichtiger Mentor anführen wird.“
Schon im Sommer soll er als Motivator dienen, arrivierten Spielern ebenso wie den Zugängen ein Vorbild in Sachen Einstellung sein. In den kommenden Wochen geht Saveljev zusammen mit Trainer Donatelli auf Scouting-Tour. Das Verhältnissen zwischen den beiden sei entgegen anderer Medienberichte „sehr gut“, betont der Amerikaner. Die Spiele der U18-Weltmeisterschaft in den USA werden von Ende April bis Anfang Mai besonders unter die Lupe genommen. Auch abseits der Junioren-Klassen sei man auf der Suche nach „Top Stürmern“, in der Verteidigung sollen zwei Akteure neu aus dem Ausland kommen, ein oder zwei deutsche sind ebenfalls gewünscht. Nach der schwierigen Saison gehen die Spieler nun aber erst einmal in den Urlaub, bevor im Sommer die Grundlagen gelegt werden. Mit dabei: Motivator, Führungsspieler und Ur-Pinguin Schymi.