Krefeld Pinguine Krefeld verliert auch gegen Düsseldorf
Der KEV ist im rheinischen Eishockey-Derby gegen die DEG in allen Belangen unterlegen und verliert mit 0:4. Für Trainer Fritzmeier wird es eng.
Krefeld. Das Derby werde „kein Augenschmaus“, hatte Christof Kreutzer im Vorfeld gesagt. Das war keinesfalls die übliche Tiefstapelei, in die sich Trainer vor Spielen mit großen Erwartungen ja gern mal flüchten. Das war eher die logische Konsequenz aus den vergangenen Wochen. In denen hatten sowohl die Krefeld Pinguine als auch die Düsseldorfer EG eine eher übersichtliche Anzahl an Momenten fürs Highlight-Video geschaffen. Folglich haben sich die beiden rheinischen Rivalen tief im Tabellenkeller der Deutschen Eishockey Liga eingenistet. Also dort, wo selten einer nach Schönspielerei und Spektakel schreit, sondern umso lauter nach „harter Arbeit“ und „einfachem Spiel“.
Dass das die Zuschauer nicht in unbedingt in Scharen kommen lässt, war schon vorher kein Geheimnis gewesen. Aber dass es nicht mal 6000 wurden, die sich für das alte Straßenbahnderby interessierten, enttäuschte dann doch. Und die, die gekommen waren, wären wohl besser zu Hause geblieben. Zumindest die, deren Herzen am KEV hängen. Denn sie verließen die Halle erneut mit langen Gesichtern. 0:4 (0:1/0:2/0:1) hieß es am Ende. Es war die 13. Niederlage im 15. Heimspiel dieser Saison.
Nun könnte man ja auf die Idee kommen, die Krefelder hätten sich deswegen an derlei trübe Tage gewöhnt. Aber eine Niederlage gegen den ungeliebten Nachbarn ist eben doppelt bitter. Gerade wenn der nach vier Niederlagen am Stück selbst durchhängt und trotzdem in allen Belangen überlegen ist. Das galt besonders für die gestrige erste Sturmreihe der Gäste mit Brandon Yip, Eduard Lewandowski und Drayson Bowman. Die konnte wirbeln, wie sie wollte und besorgte sämtliche Tore im Alleingang. Allein drei Mal traf der erst während der Saison nachverpflichtete und bislang so enttäuschende Yip, das zwischenzeitliche 2:0 hatte Lewandowski besorgt — nach glänzender Vorarbeit von Yip.
Spätestens mit dem dritten Treffer in der 33. Minute war auch die Geduld der Krefelder Fans am Ende. Zwar sang der harte Kern noch tapfer weiter, der Großteil verfolgte die hilflosen Bemühungen seines Teams aber schweigend, vereinzelt waren auch „Fritzmeier raus“-Rufe zu hören. Denn so ähnlich die unbefriedigende Lage der beiden Teams ist, so unterschiedlich ist die Stimmung. Während DEG-Trainer Christof Kreutzer weiterhin das volle Vertrauen der Führungsetage genießt und von den Fans höchstens im Internet kritisiert wird, wackelt der Trainerstuhl von Franz Fritzmeier seit Wochen gehörig.
Zwar kann der jüngste Trainer der Liga sein gestecktes Ziel (Platz zehn) noch immer erreichen. Aber was seine in der Sommerpause prominent verstärkte Mannschaft bislang abliefert, ist schlichtweg zu wenig. Die erste richtige Chance erspielte sich der biedere KEV erst nach knapp einer halben Stunde. Bis auf ein Solo von Daniel Pietta und eine Überzahlsituation in der Schlussphase kam nicht mehr viel. Fritzmeier selbst nannte die Leistung in den ersten 40 Minuten „eine Frechheit“ und entschuldigte sich bei den Fans. Doch das dürfte nicht mehr viel gebracht haben. „Wir haben die Schnauze voll“, riefen sie. Während der Düsseldorfer Anhang sich einen Spaß daraus machte, ebenfalls „Fritzmeier raus“ zu rufen. Die Krefelder klatschten. Soweit ist es schon gekommen.