Mehr Spiele, weniger Training
Die Pinguine feiern einen 3:2-Testspielsieg gegen die Füchse aus Duisburg.
Füssen. Die Erleichterung stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Jetzt ist es bei Weitem nicht mehr so knüppelhart, wie in der ersten Trainingswoche", kommentierte Stürmer Patrick Hager die ersten Tage der Vorbereitungsreise. Am Anfang seien sie fürchterlich viel gelaufen, aber nun sorgten die dicht gedrängten Testspiele - gestern ging es gegen Duisburg - schon für eine reduzierte Trainingsintensität.
Ein Ziel solcher Trainingslager-Touren ist neben der körperlichen Vorbereitung auch das Teambuilding, das gegenseitige Kennenlernen. In diesem Jahr läuft beides indes etwas stockend, denn die letzten Neuzugänge stoßen nur tröpfchenweise zum Team. Manager Jiri Ehrenberger fungierte am Donnerstag als Kurierfahrer für Serge Payer, am Montag steht die Tour Füssen-Krefeld-Füssen für Shay Stephenson auf dem Programm.
Keine idealen Voraussetzungen für Trainer Igor Pavlov, wenn Schlüsselspieler zwei Wochen der Vorbereitung aus "organisatorischen" Gründen verpassen. Was aber den Neuen an der KEV-Bande nicht aus der Ruhe und dem Konzept zu bringen scheint.
Wie wichtig manche Spieler diese Saisonphase nehmen, verdeutlicht Herberts Vasiljevs, der seine für diese zwei Wochen Familie "verbannte". "Das ist Vorbereitung, hier muss man die Grundlagen legen für eine lange Saison legen und sich voll darauf konzentrieren." Kollege Lynn Loyns fühlte sich trotz müder Beine wohl.
"Wir hatten noch nie eine bessere Mannschaft. Bei uns gibt es jetzt keine mehr, die nur auf ihren eigenen Punktestand schielen." So etwas könne man in einer Mannschaftssportart nicht gebrauchen. Damit liegen der kanadische Mittelstürmer und sein russischstämmiger Trainer voll auf einer Wellenlänge. Auch ein Ziel eines Trainingslagers.
Nachbarschaftsduelle haben ohnehin schon ihren speziellen Reiz. Aber nach dem Sommertheater um die abgewanderten Ex-Krefelder Alinc und Kunce sowie Ex-Publikumsliebling Selivanov hatte der Vergleich gestern Abend mit den Duisburger Füchsen einen ganz besonderen Touch. Zumindest von außen, denn auf dem Eis waren beim 3:2 - Stephens, Hager und Blank trafen für Krefeld, Cox und Alinc für Duisburg) Sieg die Fronten nach starkem Duisburger Start schnell klar.
Schon nach 19 Minuten führten die Pinguine gegen die erst seit wenigen Tagen trainierenden Nachbarn mit 2:0. Und dies, obwohl die Duisburger durch eben Selivanov einen Alleingang vergeben hatten. In der Abwehr machte Neuzugang Jim Fahey durch seine Übersicht einen sehr guten Eindruck, während Torhüter Scott Langkow kaum Gelegenheit hatte, sich gegen die harmlosen Duisburger auszuzeichnen.