Pinguine besiegen Tabellenführer Hamburg 4:2
Krefeld. Die Krefeld Pinguine haben sich mit einem 4:2 (0:1, 3:0, 1:1)-Sieg gegen den DEL-Spitzenreiter Hamburg bei ihren Anhängern für die 2:4-Heimpleite vom Freitag gegen München entschuldigt. Vor 7825 Besuchern im König-Palast kippte ein Doppelschlag in der 34. Minute durch Verwey und Meyers innerhalb von 22 Sekunden die Hamburger Führung und sorgte für die Vorentscheidung.
Die Vorzeichen für die Gastgeber standen nicht günstig. Ins Spitzenspiel mussten die Pinguine ohne sechs Stammspieler gehen. Aufgrund der fehlenden Abwehrspieler Mitja Robar (Olympia), Oliver Mebus (Sperre) und Kyle Sonnenburg (Gehirnerschütterung) mussten die verbliebenen fünf rotieren. Was gegen eine so intensiv körperlich arbeitende Mannschaft wie die sieggewohnten Hamburger Schwerstarbeit versprach — und hielt. Zumindest in der Anfangsphase behielten die Gäste bei allem Einsatz den kühleren Kopf. Sie kamen etwas besser aus dem Kampf zu Kombinationen. Folgerichtig dann auch die Führung der Hamburger. „Clever gemacht“, kommentierte der verletzte Daniel Pietta neidlos, wie NHL-Altstar Matt Pettinger die Freezers-Führung vorbereitete. Mit der ganzen Routine aus 422 NHL-Spielen erkannte der, dass er Tomas Duba aus spitzem Winkel nicht überwinden würde. Deshalb schoss er dem Pinguine-Goalie die Scheibe genau nur so hart vor den Schläger, dass der nur „tot“ nach vorn prallen lassen konnte. Und dort lauerte Madsen auf die Billard-Vorlage (17.).
In einer eigentlich ausgeglichenen Partie mit torreifen Möglichkeiten auf beiden Seiten wendete sich aber nach der Pause das Blatt. „Wir müssen unsere Chancen nutzen“, hatte Torjäger Adam Courchaine vor dem Spiel gesagt. Das klappte dann plötzlich, obwohl sich in Sachen Spielgeschehen kaum etwas verändert hatte. Roland Verwey „hämmerte“ nach einer sehenswerten Drittelrundfahrt von Francois Methot per Direktschuss den Puck zum Ausgleich in die Maschen. Der Stadionsprecher wollte geraden den Torschützen feiern lassen, da wurde er vom Jubel über Meyers‘ 2:1-Führungstreffer übertönt. Die angeschlagenen Freezers mussten auch noch das dritte Tor der Pinguine einstecken, als Courchaines Schuss 53 Sekunden vor der Drittelpause abgefälscht wurde.
Mit wütenden Angriffen und viel Körpereinsatz drängte der Spitzenreiter im Schlussabschnitt auf den Anschluss. Doch nun fehlte den Gästen der kühle Kopf aus dem Anfangsdrittel, immer wieder erhielten die Pinguine Verschnaufpausen durch Strafzeiten der Hamburger. Ein Highlight selbst für altgediente Eishockeyfans: Als ein Abseitspfiff den scheibenführenden Kevin Clark stoppte, lieferten die Unparteiischen eine Slapstick-Einlage. „Zebra“ Nummer eins schickte die „Meute“ zum Weiterspielen ins Mitteldrittel, Zebra Nummer zwei schickte die Teams dann lieber ins Krefelder Drittel. Zebra Nummer drei schlug daraufhin dann doch endlich das Hamburger Drittel zum Weiterspielen vor.
Ein Blackout von Josh Meyers nach diesem Bully ermöglichte Matt Pettinger den Break zum Anschluss (56.). Aber die Hamburger Hoffnungen wurden durch Courchaines Treffer zum 4:2-Endstand ins leere Tor beendet.