Pinguine besuchen Sahneteilchen in Polen
Der einstige KEV-Spieler Marek Stebnicki kümmert sich um das Eishockey in seiner Heimat.
Sosnowiec. "Sahneteilchen" wurde er vom damaligen KEV-Vorsitzenden Hans-Ulrich Urban genannt - der mittlerweile 43-jährige Marek Stebnicki. Mit diesem Attribut bezeichnete der Stahlhändler die letzte personelle Verstärkung der Schwarz-Gelben nach ihrem triumphalen Aufstieg vor 18 Jahren.
Dabei umgab den ehemaligen Mittelstürmer nie die Aura eines besonders gelungenen Konditorei-Erzeugnisses. Allerdings konnte der Bursche aus dem oberschlesischen Steinkohlenrevier, der seinerzeit aus Beuthen zu den Pinguinen stieß, arbeiten wie kaum ein Zweiter.
Verlässlichkeit war seine zweite herausragende Eigenschaft. Dazu kam seine ansehnliche Technik, die ihn Bullys reihenweise gewinnen ließ. Neun Spielzeiten lang trug er den Pinguinfrack in Deutschlands höchster Spielklasse. Ein Jahr bei den Revier Löwen Oberhausen schloss sich an, bevor er wieder in seine polnische Heimat zurückging.
In den DEL-Annalen ist Marek Stebnicki nach wie vor weit oben in diversen Ranglisten vermerkt. So belegt das "Sahneteilchen" in der Liste der Einsätze für den KEV den dritten Platz (314) hinter Daniel Kunce und Reemt Pyka, die es auf 347 bzw. 317 Partien bringen. Als Vorlagengeber steht der Mann aus Oberschlesien mit 127 "Assists" auf Rang Nummer fünf, während es in der Scorerliste mit 203 Zählern immerhin noch zu Platz sechs reicht.
Verbunden ist der Versicherungskaufmann seiner ehemaligen Sportart nach wie vor. So war es nicht verwunderlich, dass Pinguin-Manager Jiri Ehrenberger von Stebnicki zu Anfang dieses Jahres auf einen eventuellen Trip der Pinguine nach Polen angesprochen wurde.
"Wir arbeiten ständig an der Verbesserung des Niveaus unseres jährlichen Turniers in Sosnowiec", kommentiert Stebnicki in ausgezeichnetem Deutsch die Entwicklung der letzten Zeit. "Und da lag es quasi auf der Hand, dass ich mich an meinen ehemaligen Klub erinnerte." Dass er noch besser Deutsch spricht als zu seiner aktiven Zeit in Krefeld, liegt an der Tatsache, dass seine Tochter in Krakau Germanistik studiert und den Vater mitunter lächelnd auf kleine Fehler aufmerksam macht.
Doch einen Spagat zu vollziehen, ist auch für einen Könner von seiner Klasse nicht einfach. "Auf der einen Seite wollen unsere Zuschauer ein anständiges Niveau angeboten bekommen, aber nebenbei möchten sie auch Siege feiern. Das muss erst einmal auf die Reihe gebracht werden."