Pinguine drehen das Spiel
Gegen die Iserlohn Roosters gewinnen die Krefelder nach 0:2-Rückstand noch mit 5:2.
Krefeld. Die Krefeld Pinguine haben sich für die 3:7-Heimniederlage vor einer Woche bei ihren Fans mit einem zunächst mühevollen 5:2-Sieg entschuldigt. Nach einem 0:2-Rückstand drehten die Pinguine, angeführt von einem überragenden Daniel Pietta, die Partie. Der Mittelstürmer der Paradereihe — Adam Courchaine, Kevin Clark und Pietta belegen jetzt auf der DEL-Scorerliste die Plätze eins bis drei — war an allen Toren beteiligt und markierte eines selbst.
Die beiden ersten Spielabschnitte standen bei beiden Mannschaften unter dem gemeinsamen Motto: nach vorn „Hui“, nach hinten „Pfui“. Zur Freude der Fans, doch wahrscheinlich zum Frust der Trainer hatten beide Mannschaften ihre Augen zumeist aufs gegnerische Tor gerichtet, während der Rückwärtsgang eher selten gefunden wurde.
Darunter litten zunächst die Pinguine mehr. Den Krefeldern fehlten zwar mit Mitja Robar und David Fischer zwei wichtige Abwehrspieler, doch es waren mehr die fehlenden „Rückspiegel“ der Stürmer. Wie beim 1:0 der Gäste nach 94 Sekunden, als die Verteidiger Nick St. Pierre und Steve Hanusch an der Bande in Zweikämpfen gebunden waren und Foster plötzlich unbedrängt vom zuständigen KEV-Stürmer vor dem Tor von Tomas Duba stand. Auch beim zweiten Tor der Gäste standen die Pinguine mehr Spalier, als zu stören. Fast unbedrängt konnte Sertich vorn außen durch den Krefelder Torraum ziehen und Duba im langen Eck überwinden (7.).
Bis dahin wirkten die Pinguine noch verschlafen. Dann weckten sich die Krefelder aber selbst — natürlich durch eine Offensivaktion. Ein sehenswerter Querpass bei Überzahl, Courchaine hämmert aus Halbdistanz ins Netz (8.). Danach ging es hin und her, die schwache Abwehrarbeit beider Mannschaften sorgten für spannende Torszenen.
Im Mittelabschnitt erlaubten sich die Pinguine deutlich weniger „Böcke“ im Rückwärtsgang — die Iserlohner hingegen wurden noch anfälliger. Beim Ausgleich passte dann die Zeit haargenau in einen Atemzug: zum Luftanhalten wegen eines Pfostentreffers der Iserlohner und dem Jubelschrei im Gegenzug, als Courchaine vollstreckte (24.).
Danach hatten die Pinguine ihr Abwehrverhalten und damit den Gegner besser im Griff. Pietta ergatterte bei einer Nachlässigkeit Iserlohns die Scheibe, sein starker Rückhandpass fand den dankbaren Abnehmer Martin Schymainski. Damit war das Spiel durch das 3:2 gedreht (30.). Was Iserlohn Torjäger Michi Wolf frustriert kommentierte: „Die Pinguine sind offensiv stark, da darf man nicht solche Geschenke verteilen.“
Die Schockphase der Gäste nutzte noch Josh Meyers mit einem abgefälschten Schlagschuss zum 4:2 (36.). Auch wenn sich die Gäste dann gegen die Niederlage wehren wollten, es blieb beim Vorhaben. Als hätte es ein richtiges Drehbuch vorgeschrieben, folgte der passende Schlussakkord: Wer anders als Daniel Pietta hätte das fünfte Tor ins leere Gehäuse erzielen dürfen. „Bei uns läuft es einfach“, sagte der 26-Jährige.
Unbestätigten Meldungen zufolge wollen die Pinguine in den kommenden Tagen einen weiteren Verteidiger verpflichten. Rick Adduono konnte das im Live-Interview kaum noch dementieren.