Pinguine: Im Eis-Palast wird’s kühler
In einer Testphase werden die Temperaturen in der Halle und des Eises verändert. Ziel: Energiekosten sparen.
Krefeld. Das Fazit lautet: „Ziehen Sie sich etwas wärmer an, wenn sie zu den Heimspielen der Krefeld Pinguine in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gehen.“
Per Pressemitteilung teilen die Pinguine ihren Zuschauern mit, dass es im König-Palast zu Veränderungen bei den Heimspielen kommen wird. Grund: die Energiepreisentwicklung.
Paul Keusch, der als Geschäftsführer der Seidenweberhaus GmbH auch für den König-Palast verantwortlich ist, lässt es dort etwas kühler werden. Der König-Palast testet seit dem Heimspiel gegen EHC München am 19. November die Absenkung der Hallentemperatur.
„Nötig wird dieser Schritt wegen der steigenden Energiepreise. Wir testen jetzt zunächst einmal, ob und wie das möglich ist. Klar ist, dass auch wir die Steigerung der Energiepreise spüren. Die vergangene Nebenkostenrechnung war happig. Wir kühlen jetzt um zwei bis drei Grad ab und erhoffen uns dadurch eine Einsparung. Abhängig vom Wärmeempfinden ist es natürlich auch, ob 4000 oder 8000 Menschen in der Halle sind.“
Keusch nennt eine Zahl: Bei Strom, Gas und Abwasser sind von Januar bis Dezember Kosten von 700 000 Euro absehbar, 70 Prozent davon fürs Eishockey. „Bei den Energiekosten stehen wir enorm unter Druck, deshalb stellen wir jetzt in dieser Testphase, die noch etwa zwei Wochen andauert, alles auf den Prüfstand, nicht nur die Hallentemperatur.“
Die lag bislang zwischen 17 und 18 Grad Celsius. Sie wird im Test auf 14 bis 16 Grad gesenkt. Keusch weiß, dass er in dieser Testphase einen Spagat zwischen Energieeinsparung und Wohlfühlfaktor — also der Besucherzufriedenheit — wagt. „Aber wir müssen mit Blick auf den Wirtschaftsplan reagieren. Alles, was an Sparpotenzial da ist, kommt auf den Prüfstand.“
Keusch dreht auch noch an anderen Einsparschrauben: So wird über Zeitschaltuhren an bestimmten Stellen nachgedacht. Umgestellt auf energiesparende LED-Basis ist bereits die Beleuchtung im Business-Club.
Laut Pinguine-Mitteilung „wird auch bei Bedarf die Eistemperatur um ein Grad verändert, was zu weiteren Einsparungen verhelfen soll.“ Geht das denn? Paul Keusch: „Auch das ist in der Testphase. Laut Spielverordnung der DEL sind beim Eis minus fünf Grad vorgeschrieben. Unser Eis hat bislang minus acht Grad, wir testen jetzt eine Temperaturerhöhung auf minus sieben Grad. Die Hallentemperatur können wir durch Lüftung und Heizung beeinflussen, die Eistemperatur durch die Ammoniak-Anlage beziehungsweise Motoren und Strom.“
Zusätzlich, so Keusch, sei ein Energieexperte bestellt, der sich beim Termin übernächste Woche alles anschaut und bewertet. Zu den Energiekosten-Einsparungen gehörten auch Überlegungen für das Seidenweberhaus.