Pinguine drehen zweites Spiel
Das Team von Trainer Adduono liegt lange 0:2 hinten und gewinnt dennoch gegen München 3:2.
Krefeld. Die Krefeld Pinguine haben das Heimduell gegen den EHC München gewonnen. Vor 3518 Zuschauern im König-Palast (für ein Dienstag-Spiel immer noch eine ordentliche Kulisse) gab es im dritten Spiel innerhalb von fünf Tagen einen 3:2 (0:2,0:0, 3:0)-Sieg. Am Freitag gehen die „Bayern-Tage“ für die Krefelder in Ingolstadt weiter, am Sonntag kommt Straubing.
Trainer Rick Adduono konnte wie erwartet auf Francois Methot zurückgreifen, der nach der Spieldauerstrafe in Augsburg vom Ligaverband nicht gesperrt worden war. Allerdings musste der Coach auf Torhüter Tomas Duba verzichten, der mit einer Grippe das Bett hüten musste. So kam Lukas Lang zu seinem Heimdebüt, als Ersatzgoalie fungierte der erst 18-jährige Friedrich Hartung.
Allerdings waren auch die Gäste ohne ihre etatmäßige Nummer 1 Jochen Reimer angetreten — München aber freiwillig. Niklas Treutle vertrat ihn. Das Duell der Backup-Goalies ließ viele Tore erwarten, so wie im Februar beim jüngsten Heimspiel der Pinguine gegen München, das 6:7 endete.
Über mangelnde Arbeit durften sich beide Torhüter zunächst nicht beklagen. Mächtig viel los war vor beiden Toren im ersten Drittel. Lang nahm es gleich mit einem halben Dutzend Münchnern auf, hielt prächtig gegen Haydar, Maurer, Duncan, Smaby und Richmond. Als dann aber mit Schymainski und Driendl gleich zwei Krefelder in der Kühlbox saßen, war der Sohn von KEV-Legende Karel Lang gegen Palmieri machtlos (5.). In einfacher Unterzahl scheiterte Couchaine wenig später an Treutle.
Bis zur ersten Drittelsirene bleib es ein munteres hin und her. St. Pierre (8.), Methot (9.) und Sofron (11.) vergaben für Krefeld, Haydar (10.) und Palmieri (11.) für München. Erst danach wurde es etwas ruhiger vor den Toren. Die Chancen für Couchaine (17.) und Pietta (19.) nach einem Konter blieben ungenutzt. Als das Drittel fast schon zuende war, traf Ritter doch noch zum 2:0 für die Gäste (20.)
Als die Schiedsrichter Aicher/Brill endlich begannen, auch einmal Münchener auf die Strafbank zu verbannen, kamen die Pinguine besser ins Spiel. Doch selbst in doppelter Überzahl brachten sie den Puck nicht über die Linie. Auch die Maßnahme von Adduono, die Offensivreihen zum zweiten Durchgang kräftig durcheinander zu wirbeln, blieb ohne Erfolg.
Die chronische Schwäche in Überzahl drohte sich zunächst nahtlos fortzusetzen. Als Seidenberg für einen Stockschlag gegen Pietta fünf Minuten plus Spieldauer kassiert, schafften die Pinguine elend lange vier Minuten kein Tor, ehe Pietta mit einem Gewaltschuss doch noch das 1:2 gelang (47.). Und es sollte noch besser kommen: Erneut in Überzahl traf Voakes (51.).
Kevin Clark stellte mit dem 3:2 nur eine Minute später das Spiel völlig auf den Kopf (52.). Danach reichte es zum knappen, aber letztlich verdienten Sieg. Schon gegen Augsburg konnten die Pinguine spät ein Spiel drehen. „Wir haben diese Saison dreimal einen Rückstand gedreht, das ist unglaublich und zeichnet uns aus“, sagte Lukas Lang.