Pinguine haben Luft nach oben
Nach einem guten ersten Viertel erwartet Trainer Rick Adduono von seinem Team weitere Siege.
Krefeld. Dass Angriff die beste Verteidigung ist, wusste schon im 19. Jahrhundert der preußische General Carl von Clausewitz. Ob Pinguine-Trainer Rick Adduono Clausewitz gelesen hat, ist fraglich, seine Marschroute in den kommenden Wochen ist aber eine ähnliche: „Wir müssen gewinnen. Ein guter Start nach der Pause ist sehr wichtig.“ Zu verteidigen gilt es den guten vierten Platz, auf dem die Krefelder nach 17 Spielen stehen. Dieser berechtigt zur direkten Teilnahme an den Play-off im März.
Einfach wird dieser Plan nicht, denn heute müssen die Pinguine gegen den Tabellenführer aus Köln ran. „Gegen die Haie wird es ein hartes Spiel werden. Die Kölner sind körperlich sehr stark.“ Seine Spieler müssten sich gut unterstützen, schnell sein und das Tempo in der Begegnung vorgeben.
Adduono spielt in die Karten, dass seine Mannschaft nach der zweiwöchigen Pause wegen des Deutschland-Cups regenerieren konnte und ein weiterer, wichtiger Spieler zurück ins Team kommt: Francois Methot. Das Comeback des Kanadiers mit nun deutschem Pass wurde oft verschoben, jetzt ist Adduono froh, den 35-Jährigen wieder in seinen Reihen zu haben. „Er hat eine gute Einstellung und ist ein Teamspieler, der immer gewinnen will.“ Allerdings hat Methot seit einem halben Jahr kein Spiel bestritten und zudem sieben Kilo an Körpermasse verloren. Es bleibt abzuwarten, ob der Stürmer den Pinguinen direkt helfen kann.
Bei Sinan Akdag rechnet das Trainer-Team noch mit einer zweiwöchigen Pause, bis sein Kiefer wieder zusammengewachsen ist. Länger als gedacht wird es wohl bei Herberts Vasiljews dauern. Nach seiner Knöchelfraktur im September schätzten die Pinguine, dass ihr Kapitän bis zur Weihnachtszeit ausfallen könnte. „Ich rechne mit Herberts nicht vor Februar“, sagt Adduono jetzt. Damit könnte der 37-jährige Routinier die Mannschaft allenfalls in den letzten Saisonspielen und gegebenenfalls in den Play-off unterstützen.
So müssen es die Pinguine ohne ihren Topscorer der vergangenen Jahre richten. In den vergangenen fünf Tagen habe das Team hart trainiert, um für die kommenden Aufgaben gerüstet zu sein. Adduono weiß: Seine Pinguine haben noch Luft nach oben. „Das erste Viertel der Saison war gut, aber noch nicht gut genug.“ Zwar spielen die Krefelder hinten stabil und haben eine der besten Unterzahlquoten der DEL. Doch das Überzahlspiel bleibt weiter das Sorgenkind und Experimentierfeld beim Training. Aber Adduono sieht auch Lichtblicke: „Das Tor in doppelter Überzahl gegen Hamburg war das Beste, was ich hier seit Amtsantritt gesehen habe.“