Eishockey Die Serientäter auf Abwegen

Krefeld · Mit der vierten Niederlage in Folge, dem 2:4 gegen Konkurrent Nürnberg, drohen die Pinguine die Pre-Play-offs zu verspielen.

Martin Schymainski streifte gegen Nürnberg zum 600. Mal ein Trikot in einem Ligasiel der DEL über.

Foto: Jochmann

Sechs Niederlagen, sechs Siege und jetzt aktuell wieder vier Niederlagen – das ist die Bilanz der Krefeld Pinguine in den vergangenen 16 Begegnungen in der Deutschen Eishockey Liga. Ein Ende der momentan vier Spiele andauernden Niederlagenserie kann die Mannschaft von Trainer Brandon Reid am Freitag in Schwenningen herbeiführen. Gelingt dies den Krefelder Serientätern allerdings nicht, sind sie auf dem besten Weg, den Einzug in die Pre-Play-offs leichtfertig aus Spiel zu setzen.

40 gute Minuten reichen nicht, um das wichtige Spiel zu entscheiden

Nach dem schwachen Auftritt in Iserlohn waren viele Pinguine selbstkritisch. Die Darbietung gegen Nürnberg zeigte über weite Strecken Besserung, trotzdem fehlten in den ersten 40 Minuten ein paar Prozentpunkte, die in diesem bedeutenden Spiel so wichtig gewesen wären, um nicht nur mit einem Treffer gegen bis zu diesem Zeitpunkt ziemlich harmlose Nürnberger zu führen. Gegen einen Gegner, der zwei Tage zuvor auf eigenem Eis mit 0:7 gegen Wolfsburg untergegangen war. Eine Mannschaft, in der mit Sicherheit nicht jeder Spieler sein volles Leistungsvermögen abrufen konnte, weil sich in der Kabine der Franken in der Vorwoche der Norovirus ausgebreitet hatte. Einige Spieler fuhren der Mannschaft im Privat-PKW nach, wollten unbedingt spielen.

Pätzold und Lefebvre leiten
mit Patzern die Wende ein

Sie belohnten sich mit dem Sieg, weil die Pinguine das Spiel im letzten Drittel verloren haben. Dabei waren die Voraussetzungen bestens. Selbst den kleinen Betriebsunfall – der 1:1-Ausgleich durch Patrick Reimer – konnten die Krefelder prompt durch den zweiten Treffer von Greger Hanson beantworten. Doch für die individuellen Fehler in der 50. Minute hatten sie keine Antwort mehr. Ein Patzer von Dimitri Pätzold, wie er ihm wahrscheinlich höchstens alle paar Jahre passiert. Sekunden später folgte eine ganze Fehlerkette, bei der es wieder einmal der zuletzt schwache Verteidiger Martin Lefebvre war, bei dem das Übel seinen Ursprung nahm. Weil Lefebvre den Nürnberger Shawn Lalonde an der Bande nicht entscheidend aufhalten konnte.

Trotz der Niederlage beträgt der Rückstand auf Berlin zwei Punkte

Sollten die Pinguine zum vierten Mal in Folge den Einzug in die Play-offs verpassen und nach Gründen suchen, wann Punkte unnötig hergeschenkt worden sind – dann wird der 20. Januar ein prägendes Datum sein. Auch wenn es am Sonntagabend das große Stimmungstief durch das 2:4 gegen die Franken gab gab, haben die Schwarz-Gelben noch alle Chancen auf die Endrunde. Nach wie vor liegen sie auf dem zehnten Tabellenplatz. Trotz der Niederlagenserie beträgt der Rückstand auf die Eisbären Berlin nur ganze zwei Punkte, weil der Hauptstadtclub ebenfalls in einem Tief ist.

Was plant Reid im Tor – Pätzold, Proskuryakov oder gar Klein?

Trainer Brandon Reid muss für eine Trendwende nun dringend sein Team in die Erfolgsspur zurückführen. Dabei wird der Kanadier viele Fragen beantworten müssen, angefangen bei der wichtigsten Position auf dem Eis: Wer steht am Freitag im Tor? Stammtorhüter Dimitri Pätzold, der in den vergangenen zehn Spielen zum Einsatz kam und dem vor allem am Sonntag anzumerken war, dass er eine Pause benötigt. Oder Ilya Proskuryakov, der bei zwei seiner letzten drei begonnenen Spiele ausgewechselt wurde und eine Bilanz von einem Sieg und acht Niederlagen hat. Oder gar Patrick Klein, der zwar wieder fit ist, aber dem natürlich die Spielpraxis fehlt – weil er zuletzt am 19.Oktober in der Liga zum Einsatz kam.