Pinguine wollen Revanche

Krefeld. Auch Erfolgsserien haben ihre Schattenseiten: Von Sieg zu Sieg fürchtet man ihr Ende immer mehr. Damit dies den Pinguinen beim Heimspiel in König-Palast gegen die Straubing Tigers nicht passiert, macht Trainer Rick Adduono das, was alle Trainer seit Generationen in dieser Situation machen: Er warnt vor einem „sehr gefährlichen Gegner“.

Was von der Tabelle her etwas gekünstelt wirkt, schließlich trennen die beiden Teams drei Plätze und satte 14 Punkte. Bei genauerem Hinsehen relativiert sich indes die Aussage. „Die haben uns bisher zwei Mal geschlagen“, erklärt der Kanadier. Dem 2:1-Sieg der Pinguine in Straubing zum Saisonauftakt folgte eine 1:3-Schlappe in Krefeld und ein 2:3 in Bayern.

Und er sieht noch einen Grund, weshalb er keine netten Sonntagsgäste erwartet. „Straubing hat am Dienstag zu Hause hoch verloren. Jetzt müssen sie hier Vollgas geben und werden vor allem die Abwehr stark machen. Da müssen wir uns erst einmal hindurchkämpfen“, glaubt Adduono. Welche Spieler dieses Hindurchkämpfen schaffen sollen, dahinter stehen noch kleine Fragezeichen. Beim Freitagstraining fehlten gleich sieben Akteure. Teils, um Verletzungen durch zusätzliche Ruhe zu kurieren, teils wegen Erkrankungen: Hager, Schopper, Driendl, Kozhevnikov, Pietta und Milroy sowie Tepper, der gestern für Weißwasser in der zweiten Liga spielte. Bis auf Verteidiger Kozhevnikov (Knieverletzung) hofft Adduono aber am Sonntag auf alle Akteure. „Wenn nicht die Erkältungszeit dazwischenkommt.“ Sprach’s, und hustete auch schon einmal.

Eine Erkältungswelle wäre gerade in diesem Monat äußerst ärgerlich, denn bis Ende Januar stehen noch acht Begegnungen mit zwei „kanadischen Wochen“ auf dem Spielplan. Da schmerzt jede Ausfallzeit. Rechnet man die bisher erreichten 60 Zähler in 34 Spielen hoch, dann könnten die Pinguine bereits im Februar den direkten Playoff-Einzug gesichert haben.

Dass Adduono sich um das notwendige Maß an Lockerheit vor der Konzentration müht, zeigt ein Trainingsspielchen. Russland gegen Kanada spielte da auf dem Eis, „befeuert“ durch eine leichtfertige Bemerkung des kanadischen Coaches über die „Chancenlosigkeit“ der russischen U 20-Mannschaft im WM-Finale dieser Woche beim 5:3-Sieg gegen Kanada. Dass dann nach dem Sieg der Russen Boris Blank und Herberts Vasiljevs mit „Russia“-Shirts in die Kabine kamen, kommentierte der Kanadier grinsend: „Bin ich wohl selber schuld.“