Schlagschuss-Kolumne: So leer und grau wie das Wetter

Stan Matthias über das Phänomen, dass auch im Eishockey manchmal alles ganz anders kommt als gedacht.

Krefeld. "Hei, wenn on küees" sagt der Krefelder, wenn er mal wieder was erwartet, das dann völlig misslingt: "Hätte, wenn und könnte", gemeint: Hätte man, wenn man gekonnt hätte. Wenn man nur 29-mal aufs Iserlohner Tor schießt, die Iserlohner aber 50 Prozent mehr Schüsse in der Statistik haben, hätte man allerdings auch kaum gekonnt, wenn man... Von Freitagspät bis Sonntagabend um Sieben war ich mir sicher, hier ein Lob auf die Pinguine singen zu können: Sechs Punkte aus den zwei Spielen nach der Pause, Düsseldorf in der Tabelle überholt, den Weg nach oben fortgesetzt. Denkste! Himmelhochjauchzend und dann sehr betrübt - das Stimmungsgefälle ist eigentlich was für jüngere Altersklassen. Und dann der Alptraum: Gegen Duisburg am Dienstag gähnt der König-Palast so leer und grau wie das Wetter im November. Haareraufen hilft nichts, verzweifeln schon gar nicht. Was immer hilft, ist ein vorweihnachtliches Rezept: Wunschzettel schreiben! Bis zur Bescherung haben die Pinguine noch elf Spiele. Das sind 33 theoretische Punkte. Früher sagten die Eltern bei der Entgegennahme des Wunschzettels: "Was das Christkind bringt, liegt nicht in unserer Macht." Solche Ausreden sollten sich die Pinguine aber besser nicht einfallen lassen.

Stan Mathias ist der ehemalige Leiter des Krefelder Presseamts und eingefleischter Eishockey-Anhänger