Sieg gegen Berlin - Pinguine sind Spitzenreiter
Dank des Tors von Boris Blank im Penalty-Schießen gewinnen die Krefelder gegen Berlin mit 4:3 und sind nun Tabellenführer.
Krefeld. Die Krefeld Pinguine gehen als Spitzenreiter der Deutschen Eishockeyliga ins neue Jahr. Mit 4:3 (1:1, 0:1, 2:0, 0:0, 1:0) nach Penalty-Schießen besiegten die Pinguine am Sonntagabend im ausverkauften König-Palast die Berliner Eisbären und schoben sich in der Tabelle an den spielfreien Mannheimern vorbei. Es war der 14. Sieg im 15. Spiel. Und den sicherte Boris Blank im dritten Durchgang des Penaltyschießens mit einem kinoreifen Rückhandschlenzer.
Unverkennbar hatte der „Langstrecken-Sprint“ mit fünf Spielen in zehn Tagen Spuren bei den Pinguinen hinterlassen. So konzentriert und laufstark sie noch am Freitag in Köln waren, so müde wirkten sie vor dem erstmals seit fast genau einem Jahr wieder ausverkauften König-Palast.
Obwohl in Herberts Vasiljevs und Daniel Pietta zwei spielstarke Punktesammler wieder ins Team zurückkehrten und alle angeschlagenen Akteure die berühmten Zähne zusammenbissen, insgesamt agierten die Pinguine trotz Bestbesetzung eben ohne Biss. Die Berliner, ohne ihre beiden NHL-Stars, ohne Torjäger Busch und später auch noch ohne Scorerstar Tallackson waren hingegen ab dem Anpfiff voll bei der Sache. Sie gingen weite Wege, waren bei Laufduellen oft das Team mit den „besseren Beinen“.
Da bei den Pinguinen oftmals nur der scheibenführende Spieler in Bewegung war, bestimmten die Gäste schnell das Geschehen auf dem Eis. Folgerichtig auch die Berliner Führung: Bei Überzahl wurde Tyson Mulock sehenswert freigespielt und vollstreckte zum 0:1 (7.) Der als Antwort erwartete Sturmlauf der Pinguine blieb ein laues Lüftchen. Da die Berliner KEV-Star Christian Ehrhoff auch schon im Krefelder Drittel mit einem „Schatten“ versahen, fehlte den Pinguinen die so wichtige Anspielstation.
So war es eine seit Jahren bewährte Standardaktion der Krefelder, die den Ausgleich brachte. Blank und Vasiljevs kombinierten bei Überzahl so lange, bis sich Richard Pavlikovsky in seiner typischen Manier vors Tor geschlichen hatte und zum 1:1 (18.) traf.
Im Mittelabschnitt gab es dann nur wenig Berichtenswertes. Lediglich dass 66 Sekunden vor Drittelschluss Olver einen Gegenstoß der Eisbären in Unterzahl in den Winkel zur erneuten Gästeführung platzierte, sorgte für Emotionen auf dem Eis.
Die blieben auch zu Beginn des letzten Drittels im Jahr 2012 Mangelware. Bis auf einmal Jubel aufbrandete, denn Courchaine hatte irgendwie aus einer fast schon geklärten Situation die Scheibe zum 2:2 (48.) ins Tor gemogelt. Plötzlich war Stimmung auf und neben dem Eis. Die müden Krefelder mobilisierten sichtlich die letzten Reserven.
Und wer bei den Krefelder Pinguinen steht mehr für Kampf als Stürmer Martin Schymainski. Da der dann auch der Mann für ein Tor der Marke „Den zwinge ich rein“ ist, überraschte dessen 3:2 (54.) im König-Palast niemanden unter den Fans der Gastgeber. Aber die Eisbären bissen noch einmal zurück. Beim leicht abgefälschten Schuss von T.J. Mulock konnte KEV-Keeper Scott Langkow nur hinterherschauen (56.). Die müden Pinguine mussten in die Zusatzschicht, in der Blank sie letztlich zum Spitzenreiter krönte.
Von der Tabellenführung lässt sich Coach Rick Adduono nicht verrückt machen: „Es ist schön da, wo wir im Moment stehen, aber die Saison dauert 52 Spieltage. Für 30 Sekunden schauen wir uns die Tabelle vielleicht an, aber dann konzentrieren wir uns auf unsere nächste Aufgabe in Augsburg am Freitag.“