"Wo war denn das Aufbäumen?"

Nicht nur OB Kathstede vermisste den letzten Einsatzwillen. Pinguine-Geschäftsführer Wolfgang Schäfer bemängelt die Einstellung des einen oder anderen Spielers.

Krefeld. "Die Mannschaft hat mich sehr enttäuscht. Wo war denn das Aufbäumen?", fragte sich Oberbürgermeister Gregor Kathstede, einer von 4 694 Zuschauern am Sonntag im König-Palast, "ich hätte mir schon einen anderen Abschluss gewünscht." Doch dazu ist es nicht gekommen. Als die Krefelder beim Stande von 1:4 die Aufholjagd begannen und endlich alle Kräfte mobilisierten, fehlten der klare Kopf, die Konzentration und das Glück. Aus der Traum vom Einzug ins Viertelfinale für die Pinguine, die wie begossene Pudel vom Eis schlichen. Nach dem Motto: nix wie weg hier. "Ich fand es sehr schade, dass die Spieler so schnell verschwanden und es keinen Kontakt mehr zu den Fans gab", sagt die frühere Eishockey-Legende Uwe Fabig, "insgesamt hatte ich mehr erwartet. Mir war das Spiel zu ruhig, auch auf der Spielerbank passierte zu wenig. Aus meiner Sicht wirkte das Team lange Zeit wie gelähmt. Schade, dass die Saison vorbei ist." Sie hätte, so Fabig, durchaus länger dauern können, "denn so stark war Hamburg nicht. Außerdem wäre mit einem stärkeren Keeper als Pavoni in der normalen Runde Platz acht drin gewesen. Irgendwie treten wir seit dem Titelgewinn 2003 auf der Stelle." Für Pinguine-Geschäftsführer Wolfgang Schäfer, eine Konstante an der Westparkstraße, sei das Minimalziel mit Platz zehn und dem Erreichen der Vor-Play-off-Runde erreicht worden. Er schränkte aber ein: "Einige Spieler haben die nötige Einstellung und Leidenschaft vermissen lassen. Das ist auch eine Sache des Charakters." Eine Abschlussparty mit den Fans wird es wohl nicht geben. Schäfer: "Die Stimmung ist im Keller. Aber vielleicht kriegen wir ja eine Hand voll Spieler am Mittwoch in die Rheinlandhalle. Zum Play-off-Halbfinale des KEV gegen Köln in der Deutschen Nachwuchsliga." Geplant ist derzeit, dass einige Spieler Autogramme schreiben, mit den Fans Kontakt aufnehmen und die Saison so ausklingen lassen. "Bei der Gelegenheit können die Spieler sehen, wie in der Nachwuchsliga gekämpft wird", so Schäfer.

Hans-Ludwig Hoffmann, vor zwölf Jahren Prinz Karneval in Krefeld und Stammgast im Eispalast, hatte das schnelle Ende prophezeit: "Man muss sehen, dass Hamburg einfach besser besetzt ist. Für mich ist das keine Überraschung. Ich finde, die Pinguine können zufrieden sein mit der Saison. Bei dem kleinen Etat."